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DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.16490#0184
Nachrichten
Brü SSEL. Gedächtnisausstellung George Minne.
In Gent wurde Minne als Sohn eines Architekten am 30. August
1866 geboren. Sein Studiengang an den Akademien in Gent
und Brüssel vollzog sich nicht ohne unerfreuliche Erfahrun-
gen. Darauf folgte ein Jahrzehnt voll Not und Entbehrungen,
bis er sich durchgesetzt hatte. In Deutschland war es der un-
vergeßliche Carl Ernst Osthaus, der für sein Folkwang-Mu-
seum in Hagen (jetzt in Essen) eine Anzahl bedeutender
Werke Minnes erwarb. Eines der schönsten Werke seiner
Frühzeit ist der dort stehende, 1898 entstandene Entwurf zu
einem Brunnen mit fünf aus dem Brunnenrande knienden
nackten Knaben. Lange Zeit war ihm die gotische Form die
Trägerin alles tiefsten und reinsten seelischen Ausdrucks.
Überschlanke, asketische Gestalten, die mit inneren Spannun-
gen gleichsam geladen sind, beherrschen jahrzehntelang sein
ganzes Schaffen, bis ihm ,,die tektonische Geselzmäßigkeit
Michelangelos aufging und ihm zur Erkenntnis neuer Stilmög-
lichkeilen verhalf".
Voll tiefster Empfindung und Leidenschaft schildert er. von
der gotischen Stilform ausgehend, das Leid der Kreatur und
die symbolhafte Kraft der Mutterliebe, die mystische Verson-
nenheit kniender Reliquienträger und betender Nonnen, wozu
ihn mittelalterliche Holzskulpturen anregten. Die geistigen In-
halte seiner Erscheinungswelt führen ihn zuletzt in eine Pro-
blematik des Formalen. Zeichnungen voll gebändigter künst-
lerischer Leidenschaft ergänzen sein umfangreiches Bild-
hauerwerk. Das Thema Mutter und Kind, die Pietä und der
Gekreuzigte sind die unendlich oft abgewandelten Vorwürfe
seiner Spätzeit, die auf der seinem Gedächtnis gewidmeten
Ausstellung im Palais des Beaux-Arts in Brüssel einen zu
breiten Raum einnehmen.
GUIDENRING4PF.
0VERST0IZ4SPF.
jvte vüt
cum reinem Onerd- ffafaJc
HAUS NEUERBURG
(cz) /risch in den Morg-en
jWorgens WH paarjropften Odol —
und jriscb, belebt und voller
Spannkraft beginnen Sie den 7ag!
Odol erfrischt aber nicht nur! Gur-
geln Sie auch mittags und abends
mit Odol. Damit desinfizieren Sie
die ganze Rachenhöhle. Ihr Or-
ganismus wird es Ihnen danken!
+1941/42. IV. 1 Vi preghiamo di riferirsi sempre alla nostra rivista
Brü SSEL. Gedächtnisausstellung George Minne.
In Gent wurde Minne als Sohn eines Architekten am 30. August
1866 geboren. Sein Studiengang an den Akademien in Gent
und Brüssel vollzog sich nicht ohne unerfreuliche Erfahrun-
gen. Darauf folgte ein Jahrzehnt voll Not und Entbehrungen,
bis er sich durchgesetzt hatte. In Deutschland war es der un-
vergeßliche Carl Ernst Osthaus, der für sein Folkwang-Mu-
seum in Hagen (jetzt in Essen) eine Anzahl bedeutender
Werke Minnes erwarb. Eines der schönsten Werke seiner
Frühzeit ist der dort stehende, 1898 entstandene Entwurf zu
einem Brunnen mit fünf aus dem Brunnenrande knienden
nackten Knaben. Lange Zeit war ihm die gotische Form die
Trägerin alles tiefsten und reinsten seelischen Ausdrucks.
Überschlanke, asketische Gestalten, die mit inneren Spannun-
gen gleichsam geladen sind, beherrschen jahrzehntelang sein
ganzes Schaffen, bis ihm ,,die tektonische Geselzmäßigkeit
Michelangelos aufging und ihm zur Erkenntnis neuer Stilmög-
lichkeilen verhalf".
Voll tiefster Empfindung und Leidenschaft schildert er. von
der gotischen Stilform ausgehend, das Leid der Kreatur und
die symbolhafte Kraft der Mutterliebe, die mystische Verson-
nenheit kniender Reliquienträger und betender Nonnen, wozu
ihn mittelalterliche Holzskulpturen anregten. Die geistigen In-
halte seiner Erscheinungswelt führen ihn zuletzt in eine Pro-
blematik des Formalen. Zeichnungen voll gebändigter künst-
lerischer Leidenschaft ergänzen sein umfangreiches Bild-
hauerwerk. Das Thema Mutter und Kind, die Pietä und der
Gekreuzigte sind die unendlich oft abgewandelten Vorwürfe
seiner Spätzeit, die auf der seinem Gedächtnis gewidmeten
Ausstellung im Palais des Beaux-Arts in Brüssel einen zu
breiten Raum einnehmen.
GUIDENRING4PF.
0VERST0IZ4SPF.
jvte vüt
cum reinem Onerd- ffafaJc
HAUS NEUERBURG
(cz) /risch in den Morg-en
jWorgens WH paarjropften Odol —
und jriscb, belebt und voller
Spannkraft beginnen Sie den 7ag!
Odol erfrischt aber nicht nur! Gur-
geln Sie auch mittags und abends
mit Odol. Damit desinfizieren Sie
die ganze Rachenhöhle. Ihr Or-
ganismus wird es Ihnen danken!
+1941/42. IV. 1 Vi preghiamo di riferirsi sempre alla nostra rivista