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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 57.1941-1942

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Christoffel, Ulrich: Asmus Carstens
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https://doi.org/10.11588/diglit.16490#0218

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Asmus Carstens. Die Geburt des Lichtes. 1794

AsmUS Carstens. Von Ulrich Christoffel

Am 10. Mai 1754 wurde in einem kleinen Dorf im
nördlichen Holstein ein Knabe geboren, der schon
als Kind eine brennende Sehnsucht nach großer
Kunst in sich fühlte und der selber ein Künstler wer-
den wollte. Es war Jakob Asmus Carstens, der, wie
Winckelmann, jahrelang gegen die Ungunst des
Schicksals, gegen persönliche Schwierigkeiten und
gegen Zeitströmungen ankämpfen mußte, ehe er sein
Ziel erreichte und sein Ideal verwirklichen konnte.
Nur sechs Jahre konnte sich Carstens in Rom ganz
der Kunst widmen, dann erlag er mit 44 Jahren dem
Leiden, das Entbehrung und geistige und körperliche
Uberanstrengung in ihm hervorgerufen hatten. Er
hinterließ ein unfertiges Werk von Zeichnungen und
Kartons, aber obwohl ihm infolge mangelnder Aus-

bildung ein Nichtkönnen selbst auf seinem beschränk-
ten Gebiet nachgesagt wurde, erlangte sein Name in
der Kunstgeschichte eine Bedeutung, die ihn über
seine handwerklich überlegenen Zeitgenossen Chodo-
wiecki, Graff, Schadow hinaushebt. Er gab das Bei-
spiel, das sich bei Cornelius, Genelli, Feuerbach und
Marees wiederholte, daß eine aus dem richtigen Be-
griff erfaßte und von einem ernsten, geraden Woller.
erkämpfte Kunst höhere Werte hervorbringt als das
beste durchschnittliche Können ohne tiefere Einsicht.
Die Erneuerung, die der junge Carstens anstrebte,
richtete sich sowohl auf den Stoff, den man darstel-
len konnte, als auf die Form, durch die die neuen
Gedanken zur Wirkung gebracht werden konnten.
Seine Gegnerschaft galt der Nachahmung der Wirk-

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