nisches Werk von gigantischem Ausmaß! Aber nur
ein technisches Werk? Nie und nimmer! Denn das ist
das Kennzeichnende, ja das Deutsche an den Reichs-
autohahnen, daß bei ihnen das Technische und das
Schönheitliche, man kann ruhig sagen: das Tech-
nische und das Künstlerische zu einer Einheit ver-
schmolzen wurden. Das entsprach dem ausdrücklichen
Willen des Führers. Zum Vollzug seiner künstleri-
schen Absichten konnte der Führer keinen besseren
Mann finden als Dr. Todt; denn nur ein Mensch, der
selbst zum tiefsten künstlerisch empfindet, konnte den
Willen des Führers praktisch in so glänzender Weise
vollziehen. Er selbst hat nachdrücklich bekannt: „Ein
Straßenzug ist ein Kunstwerk; es entspringt der
schöpferischen Kraft des Ingenieurs."
Worin liegt das Künstlerische der Reichsautobahnen?
Zunächst einmal in der Linienführung. Während man
früher eine Straße mehr oder weniger nach dem
Grundsatz der kürzesten Verbindung zweier Orte, also
überwiegend nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten
anzulegen pflegte, sind bei der Führung der Trassen
der Reichsautobahnen bewußt in maßgebender Weise
schönheitliche Gesichtspunkte ausschlaggebend ge-
wesen. Während früher Berge und Täler, Hügel und
Niederungen, Gebirge und Flüsse als unerwünschte
Hindernisse für den technischen Straßenbau ange-
sehen wurden, sind alle diese Eigenheiten der großen
Natur bei den Reichsautobahnen zur künstlerischen
Gestaltung herangezogen worden, hat man die Be-
sonderheiten der deutschen Landschaft als stilbildende
Elemente zur künstlerischen Formung des technischen
Werkes benutzt. Es ist bekannt, daß Dr. Todt sich
mit Vorliebe des Flugzeuges bediente, um die Linien-
führung der Reichsautobahnen festzulegen, weil er
auf diese Weise am besten feststellen konnte, wie die
Straßenbänder am natürlichsten in die großen Räume
der Natur einzubetten waren. „Straßen sind Kultur-
träger", hat Dr. Todt einmal ausgeführt, „sie müssen
daher Bestandteile der Landschaft sein." Er wollte an
den Reichsautobahnen zeigen, daß Technik und Natur
nicht im Gegensatz zueinander stehen, daß vielmehr
die wohlverstandene Technik nichts anderes sei als
angewandte Natur.
Will man das künstlerische Wesen eines Menschen er-
forschen, so wird sein Verhältnis zur Natur immer
einen wichtigen Fingerzeig geben. Dr. Todt hat seine
Einstellung zur Natur oft und eindeutig gekenn-
zeichnet. Sie gibt uns weitere Anhaltspunkte für die
schönheitliche und künstlerische Ausgestaltung der
Reichsautobahnen. So lag ihm beispielsweise der deut-
sche Wald besonders am Herzen. Führt doch mehr als
ein Drittel der Strecken der Reichsautobahnen durch
Foto Franz Feh, Stuttgart
Natursteinbrücke über die Reichsautobahn
181
ein technisches Werk? Nie und nimmer! Denn das ist
das Kennzeichnende, ja das Deutsche an den Reichs-
autohahnen, daß bei ihnen das Technische und das
Schönheitliche, man kann ruhig sagen: das Tech-
nische und das Künstlerische zu einer Einheit ver-
schmolzen wurden. Das entsprach dem ausdrücklichen
Willen des Führers. Zum Vollzug seiner künstleri-
schen Absichten konnte der Führer keinen besseren
Mann finden als Dr. Todt; denn nur ein Mensch, der
selbst zum tiefsten künstlerisch empfindet, konnte den
Willen des Führers praktisch in so glänzender Weise
vollziehen. Er selbst hat nachdrücklich bekannt: „Ein
Straßenzug ist ein Kunstwerk; es entspringt der
schöpferischen Kraft des Ingenieurs."
Worin liegt das Künstlerische der Reichsautobahnen?
Zunächst einmal in der Linienführung. Während man
früher eine Straße mehr oder weniger nach dem
Grundsatz der kürzesten Verbindung zweier Orte, also
überwiegend nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten
anzulegen pflegte, sind bei der Führung der Trassen
der Reichsautobahnen bewußt in maßgebender Weise
schönheitliche Gesichtspunkte ausschlaggebend ge-
wesen. Während früher Berge und Täler, Hügel und
Niederungen, Gebirge und Flüsse als unerwünschte
Hindernisse für den technischen Straßenbau ange-
sehen wurden, sind alle diese Eigenheiten der großen
Natur bei den Reichsautobahnen zur künstlerischen
Gestaltung herangezogen worden, hat man die Be-
sonderheiten der deutschen Landschaft als stilbildende
Elemente zur künstlerischen Formung des technischen
Werkes benutzt. Es ist bekannt, daß Dr. Todt sich
mit Vorliebe des Flugzeuges bediente, um die Linien-
führung der Reichsautobahnen festzulegen, weil er
auf diese Weise am besten feststellen konnte, wie die
Straßenbänder am natürlichsten in die großen Räume
der Natur einzubetten waren. „Straßen sind Kultur-
träger", hat Dr. Todt einmal ausgeführt, „sie müssen
daher Bestandteile der Landschaft sein." Er wollte an
den Reichsautobahnen zeigen, daß Technik und Natur
nicht im Gegensatz zueinander stehen, daß vielmehr
die wohlverstandene Technik nichts anderes sei als
angewandte Natur.
Will man das künstlerische Wesen eines Menschen er-
forschen, so wird sein Verhältnis zur Natur immer
einen wichtigen Fingerzeig geben. Dr. Todt hat seine
Einstellung zur Natur oft und eindeutig gekenn-
zeichnet. Sie gibt uns weitere Anhaltspunkte für die
schönheitliche und künstlerische Ausgestaltung der
Reichsautobahnen. So lag ihm beispielsweise der deut-
sche Wald besonders am Herzen. Führt doch mehr als
ein Drittel der Strecken der Reichsautobahnen durch
Foto Franz Feh, Stuttgart
Natursteinbrücke über die Reichsautobahn
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