Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 8.1910

DOI Heft:
Heft 5
DOI Artikel:
Kunstausstellungen / Auktionsnachrichten / Neue Bücher
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.3548#0292

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
D. CHODOWIECKI, DIE HEIMFÜHRUNG DER BRAUT. AUKTION PAUL HELM, BEI AMSLER UND BUTHABDT

KUNSTAUSSTELLUNGEN

"Donn. — Das Provinzial-Museutn hat bisher ein etwas
■*"^ abseitiges Dasein geführt; wirklich vertraut war es
nur den Archäologen und Anthropologen. Der Grab-
stein des Marcus Caelius, der im Teutoburger Wald ge-
fallen ist und der Neanderthaler Fund: das waren die
Baedekersterne. Der Kunstfreund, wie ihn uns in Ideal-
Ausgabe soeben Herr Dr. Pauli in den Süddeutschen
Monatsheften vorstellt, hat in Bonn den Bauten des
Mittelalters und der glänzenden Architektur der Kur-
fürstenzeit gewiß mehr Aufmerksamkeit geschenkt, als
dem musealen Besitz. Das ist nun mit einem Schlage
anders geworden.
Nach Fertigstellung
des Erweiterungs-
baues vermag das
Provinzialmuseum
besser als bisher den
Wettstreit mit den
grossen lokalen

Sammlungen der
Rheinprovinz auf-
zunehmen, die es
in vielen Dingen
übertroffen haben.
Wir haben eine an-
sehnliche Galerie:
die Sammlung We-
sendonk, die nun-
mehr in ihrer gan-
zen Ausdehnung,
mit Ausnahme der
sechs Gemälde im curt herrmann, Landschaft

Kaiser Friedrich-Museum von Berlin, als Leihgabe an
die Stadt Bonn übergesiedelt ist; dann aber präsentieren
sich auch die antiken Kunstschätze, da Raum gewonnen
ist, bei weitem vorteilhafter als früher. Die Steindenk-
mäler, die Bronzen, Terrakotten, Gläser, der Schmuck,
vieles aus Ausgrabungen des Museums gewonnen, geben
in ihrer Gesamtheit ein farbenreiches Abbild der Römer-
herrschaft am Rhein. Aus dem fränkischen Zeitalter findet
man erlesene Schmucksachen; es ist ganz überraschend,
wie hier in der Materialbehandlung höchst moderne Ten-
denzen der Goldschmiedekunst vorgeahnt sind. Das

christliche Mittel-
alter ist im Verhält-
nis zur antiken Ab-
teilung der Zahl
nach erst schwach,
aber doch mit einer
Reihe von recht be-
achtenswerten Wer-
ken vertreten; un-
ter den Elfenbeinen,
Emails, den Hervor-
bringungen der Me-
tallkunst sind Köst-
lichkeiten, die hier,
wo sie nicht in Masse
auftreten, Manchen
vielleicht zum länge-
ren Verweilen auf-
fordern werden als
in den eigentlichen

AUSG. BEI PAUL GASSIRER, BERLIN

Kunstgewerbe-

280
 
Annotationen