PERSISCHE TUSCHZEICHNUNG. 1643
EINE AUSSTELLUNG ISLAMISCHER BUCHKUNST
IM BERLINER KUNSTGEWERBE-MUSEUM
ERNST KÜHNEL
Act>. «*i* ?i "T.'ii-'
1 ' . wu»l^»<liteete9iMBc«£iMps
ERZENGEL RAPHAEL.
NASKH-SCHRIFT
AUS EINER KOSMOGRAPHIE VON KASWINI.
SAMML. SAURE
TAie Sonder-Ausstellung, die am 2. Februar im Lichthof
■*-^ des Kunstgewerbe-Museums eröffnet wurde, geht
über den üblichen Rahmen derartiger Veranstaltungen
hinaus und bedeutet für die Berliner Kunstwelt insofern
ein Ereignis, als hier zum ersten Male ein Gebiet der
mohammedanischen Kunst vorgeführt wird, das in ähn-
licher Geschlossenheit und Vollständigkeit wohl noch
nirgends gezeigt worden ist. Und dieses Ereignis ge-
winnt an Bedeutung, wenn man berücksichtigt, dass all
die Schätze, die hier einem grösseren Publikum zugäng-
lich gemacht werden konnten, lediglich aus Berliner
Sammlungen stammen und somit als deutlicher Beweis
für das steigende lokale Interesse an den Erzeugnissen
der islamischen Kunst gelten dürfen.
Das wichtigste Element in der Entwicklung der
mohammedanischen Buchkunst war die Kalligraphie.
Sie bildete die notwendige ästhetische Grundlage für
die weitere Verzierung, Ausmalung und jegliche Ver-
schönerung eines Manuskriptes, und die Qualität der
Schrift ist noch heute für den Orientalen ausschlag-
gebend bei der Beurteilung alter Werke. Wer sich ein-
mal darüber klar geworden ist, welche Bedeutung stets
und überall der epigraphische Dekor in allen Zweigen
der islamischen Kunst hat, wird diesen Standpunkt
ohne weiteres verstehen.
Natürlich hat die arabische Schrift bei ihrer Ver-
breitung in die Länder verschiedenster Zunge und im
Laufe jahrhundertlanger Kultivierung mannigfache Ver-
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EINE AUSSTELLUNG ISLAMISCHER BUCHKUNST
IM BERLINER KUNSTGEWERBE-MUSEUM
ERNST KÜHNEL
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ERZENGEL RAPHAEL.
NASKH-SCHRIFT
AUS EINER KOSMOGRAPHIE VON KASWINI.
SAMML. SAURE
TAie Sonder-Ausstellung, die am 2. Februar im Lichthof
■*-^ des Kunstgewerbe-Museums eröffnet wurde, geht
über den üblichen Rahmen derartiger Veranstaltungen
hinaus und bedeutet für die Berliner Kunstwelt insofern
ein Ereignis, als hier zum ersten Male ein Gebiet der
mohammedanischen Kunst vorgeführt wird, das in ähn-
licher Geschlossenheit und Vollständigkeit wohl noch
nirgends gezeigt worden ist. Und dieses Ereignis ge-
winnt an Bedeutung, wenn man berücksichtigt, dass all
die Schätze, die hier einem grösseren Publikum zugäng-
lich gemacht werden konnten, lediglich aus Berliner
Sammlungen stammen und somit als deutlicher Beweis
für das steigende lokale Interesse an den Erzeugnissen
der islamischen Kunst gelten dürfen.
Das wichtigste Element in der Entwicklung der
mohammedanischen Buchkunst war die Kalligraphie.
Sie bildete die notwendige ästhetische Grundlage für
die weitere Verzierung, Ausmalung und jegliche Ver-
schönerung eines Manuskriptes, und die Qualität der
Schrift ist noch heute für den Orientalen ausschlag-
gebend bei der Beurteilung alter Werke. Wer sich ein-
mal darüber klar geworden ist, welche Bedeutung stets
und überall der epigraphische Dekor in allen Zweigen
der islamischen Kunst hat, wird diesen Standpunkt
ohne weiteres verstehen.
Natürlich hat die arabische Schrift bei ihrer Ver-
breitung in die Länder verschiedenster Zunge und im
Laufe jahrhundertlanger Kultivierung mannigfache Ver-
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