D IE FRANZOSISCHE KUNST'
DES ACHTZEHNTEN JAHRHUNDERTS
VON
MAX J. FRIED LÄNDER
vw^fgRp er Kaiser zeigte, gerade vor zehn Jahren,
auf der Pariser Weltausstellung ein „deut-
\J sches Haus", das ausgestattet war mit
^JjߣSf& französischen Kunstschöpfungen aus den
""^Wlfllkli; Schlössern von Potsdam und Berlin. Ein
Kompliment, das die Franzosen, selbst Meister der
Artigkeit, zu würdigen wussten. Gelegenheit, sich
zu revanchieren, kam, als die Berliner Akademie
der Künste den glücklichen Gedanken fasste, eine
Ausstellung der französischen Kunst des achtzehn-
ten Jahrhunderts zu arrangieren.
Es gelang, eine Reihe Pariser Sammler, dabei
die Herrn Leon Bonnat, Baron Henri und Baron
Zur ErgilniEung des Abbildungsmateriali vergleiche man
auch den Aufsatz über Chardin, Band VI, Seite 496 und
den über De La Tour, liand VII, Seite 491. Abbildungen nach
Werken Fragonards fehlen, weil über diesen Künstler demnächst
ein besonderer Aufsatz erscheinen soll. D. Red.
Maurice de Rothschild (den Erben Adolphes de
Rothschild) für den Plan zu interessieren. Mit be-
sonderem Eifer widmeten sich der Sache Arthur
Kampf, der Präsident der Akademie, und Graf G.
v. SeckcndorfF. Sie standen diesmal vor einer leich-
teren Aufgabe als vor zwei Jahren, da sie die Aus-
stellung der englischen Gemälde veranstalteten,
weil der grossartige Besitz des Kaisers sich als
Kern bot, Pariser Leihgaben ergänzend nur hinzu-
zutreten brauchten.
Vom Staatsbesitz in Paris abgesehen, ist die
französische Malerei des achtzehnten Jahrhunderts
nirgends so reich vertreten wie in Potsdam und
Berlin. Erst an dritter Stelle kommt die Peters-
burger Ermitage, an vierter die Wallace Galerie
in London. Von den übermässig vielen Paters und
Lancrets abgesehen, hat Friedrich der Grosse
289
DES ACHTZEHNTEN JAHRHUNDERTS
VON
MAX J. FRIED LÄNDER
vw^fgRp er Kaiser zeigte, gerade vor zehn Jahren,
auf der Pariser Weltausstellung ein „deut-
\J sches Haus", das ausgestattet war mit
^JjߣSf& französischen Kunstschöpfungen aus den
""^Wlfllkli; Schlössern von Potsdam und Berlin. Ein
Kompliment, das die Franzosen, selbst Meister der
Artigkeit, zu würdigen wussten. Gelegenheit, sich
zu revanchieren, kam, als die Berliner Akademie
der Künste den glücklichen Gedanken fasste, eine
Ausstellung der französischen Kunst des achtzehn-
ten Jahrhunderts zu arrangieren.
Es gelang, eine Reihe Pariser Sammler, dabei
die Herrn Leon Bonnat, Baron Henri und Baron
Zur ErgilniEung des Abbildungsmateriali vergleiche man
auch den Aufsatz über Chardin, Band VI, Seite 496 und
den über De La Tour, liand VII, Seite 491. Abbildungen nach
Werken Fragonards fehlen, weil über diesen Künstler demnächst
ein besonderer Aufsatz erscheinen soll. D. Red.
Maurice de Rothschild (den Erben Adolphes de
Rothschild) für den Plan zu interessieren. Mit be-
sonderem Eifer widmeten sich der Sache Arthur
Kampf, der Präsident der Akademie, und Graf G.
v. SeckcndorfF. Sie standen diesmal vor einer leich-
teren Aufgabe als vor zwei Jahren, da sie die Aus-
stellung der englischen Gemälde veranstalteten,
weil der grossartige Besitz des Kaisers sich als
Kern bot, Pariser Leihgaben ergänzend nur hinzu-
zutreten brauchten.
Vom Staatsbesitz in Paris abgesehen, ist die
französische Malerei des achtzehnten Jahrhunderts
nirgends so reich vertreten wie in Potsdam und
Berlin. Erst an dritter Stelle kommt die Peters-
burger Ermitage, an vierter die Wallace Galerie
in London. Von den übermässig vielen Paters und
Lancrets abgesehen, hat Friedrich der Grosse
289