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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 8.1910

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Heft 7
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Chronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.3548#0394

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NEUE BÜCHER

übezahl. Illustriert von Max Sie-
vogt.

Sindbad der Seefahrer. 33
Originallithographien von Max
Slevogt.

Ali Baba und die vierzig
Räuber. Improvisationen von
Max Slevogt.

Robert Walser, Gedichte.
Mit Radierungen von Karl Walser.

Don Quixote de la Mancha. Mit Radierungen
von Karl Walser.

Leonce und Lena. Lustspiel von GeorgBüchner.
Mit Farbensteindrucken von Karl Walser.

Max Liebermann-Mappe. 7 Radierungen. Text
von Oscar Bie
sämtliche im Verlag Bruno Cassirer, Berlin.

Die Aufgabe, auf eine gewisse Folge von Kunst-
publikationen, die im Verlage dieser Zeitschrift erschie-
nen sind, hinzuweisen, fällt in natürlicher Weise dem
Herausgeber von „Kunst und Künstler" zu, weil der-
selbe Sinn, der vor bald einem Jahrzehnt unsere Zeit-
schrift ins Leben rief, auch hinter den zu besprechen-
den Büchern steht. Es wäre gegen die idealen Interessen,
die in diesen Blättern vertreten werden, gehandelt,
wenn aus ängstlicher Scheu vor Missdeutung ein Hin-
weis auf Bücher unterbliebe, die in gewisser Weise als
besondere Erscheinungen dastehen, die neben ihrem

künstlerischen und literarischen Eigenwert prinzipielle
Bedeutung haben, und die in ihrer Weise etwas von Dem
ergänzen und fortsetzen, was in „Kunst und Künstler"
gethan wird. Besondere Erscheinungen auf dem Bü-
chermarkt sind diese Werke des Verlages Bruno Cassirer,
weil sie alle nur geplant worden sind, um den besten
Künstlern Arbeitsgelegenheiten zu schaffen und um die
Ideen guter moderner Kunst mit kluger Passioniertheit
zu propagieren. Man sieht ein fruchtbares Verhältnis
zwischen Verleger und Künstler, wie kaum sonstwo
im heutigen Deutschland. Das neue deutsche Buch-
gewerbe hat sich zwar vielerorts in schönster Weise mit
dem neuen Kunstgewerbe verbündet, was der Typo-
graphie und der Buchausstattung dann sehr zugute ge-
kommen ist; der Verlag Bruno Cassirer aber hat sich
der frei schaffenden Künstler angenommen, die bisher
als Staffeleikünstler tatlos abseits standen und hat gehan-
delt wie jener Leipziger Verlag, der den jungen Menzel die
Gelegenheit zur Illustrierung d er Kuglerschen Geschichte
Friedrichs des Grossen und damit zu einer genialen,
unvergänglichen Künstlerthat schuf. Dass sich Slevogt
den Deutschen als ein bedeutender Illustrator bekannt
gemacht hat, als der prädestinierte Nachfolger Menzels,
ist im wesentlichen der Initiative dieses Verlages zu
danken. Illustrationswerke wie der Ali Baba oder der
Sindbad sind durchaus bestimmt, trotz ihrer relativ nied-
rigen Auflagen, die deutsche Illustrationskunst zu re-
formieren und zu beleben; und ein Buch wie der von

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