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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 32.1933

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Heft 1
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Eckstein, Hans: Georg Schrimpf - Wilhelm Hesse
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https://doi.org/10.11588/diglit.7617#0051

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MAUIO STAHL, EMIL ORLIK AUF DKM TOTENBKTT

ZEICHNUNG KINKS 0RLIK-SCHÜIXR8

Georg Schrimpf - Wilhelm Heise

von HANS ECKSTEIN

Eine Ausstellung der Galerie 1. B. Neumann und Günther Franke gibt nach zehn Jahren
die erste Gelegenheit, wieder einen umfassenderen Überblick vom Schaffen Georg Schrimpfs
in München selbst, der Heimatstadt des Künstlers, zu erhalten. Unter den Malern der
sogenannten Neuromantik erfreut sich Schrimpf seit längerem besonderer Anerkennung -
mehr noch im Norden als im Süden Deutschlands, dessen Landschaften, Menschen und
Lebensarten dem Künstler und seinem Werk eng verbunden sind. Diese Verbundenheit
ist erst recht sichtbar geworden, nachdem Schrimpf sich von dem Manierismus abgekehrt
hat, womit er der expressionistischen Kunstmode opferte und ihr Opfer wurde. Der heutige
Schrimpf ist echter; ja er ist ganz echt. Die Wendung, die er machte, als die .neue
Sachlichkeit" proklamiert wurde, war für ihn ein Regenerationsprozeß. Im Katalog zur
Ausstellung sagt er einige charakteristische Sätze: .Was ich mit meinen Bildern will,
gilt dem Leben schlechthin ... So bemühe ich mich um Klarheit und Einfachheit als
den mir wesentlichen Grundsätzen, in dem Glauben, eben dadurch auch dem inneren
Wert der Dinge nahe zu kommen." Schrimpfs Stärke liegt in der großzügigen klaren
Komposition und in einem schönen Auswiegen der farbigen Flächen. Trotz allem Willen
zur groß vereinfachten Form gleitet Schrimpf aber immer wieder in einen Naturalismus
ab, der seine Bilder in die gefährliche Nähe des Öldrucks bringt.

Seit langem bringt auch die Münchner Städtische Galerie wieder eine größere Ausstellung.
Sie zeigt das Werk Wilhelm Heises. Leider viel zu umfänglich. Von Interesse sind die
Steindrucke und einige kleine Ölbilder von Blumen und Stücken krauser Vegetation

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