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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 1.1889/​90

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Niemann, G.: Kampf um Troja
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https://doi.org/10.11588/diglit.3772#0131

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Kampf um Troja.

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trojanischen Nekropole giebt Boetticher in seinem
zweiten Aufsatze über dieses Thema in der Zeitschrift
„Ausland", Jahrgang 1883, Nr. 52, nachdem er in der
vorhergehenden Nummer die Begründung seiner
Hypothese versucht hat.

Bei allen, welche die Ruinen von Hissarlik kann-
ten, mussten die Ausführungen Boettichers Befrem-
den erregen. Wenn man indessen bedenkt, dass der-
selbe seine Hypothese aufstellte, ehe das Buch Troja

das kleine Gemäuer der dritten Schicht einen grossen
Teil der Burg; noch war das Chaos nicht entwirrt,
welches die Ruinenstätte bot und manches Missver-
ständnis harrte noch der Aufklärung. Wir erwähnen
nur folgendes:

Die eng nebeneinander stehenden Wände der
Gebäude A und B, welche teilweise zwischen den
darüber lagernden Schuttschichten und Mauerresten
zum Vorschein gekommen waren, wurden von Schlie-

VON

F.M1LE BURNOUF.
Juni 1870

erschienen war, also auf Grund des Buches llios und
des Burnoufschen Planes, so muss man zugestehen,
dass sie zwar auf äusserst kühnen, aber der Logik
nicht ganz entbehrenden Schlussfolgerungen aufge-
baut wurde; nur dadurch ist es zu erklären, dass
einige Gelehrte in Unkenntnis der Sachlage der
Hypothese zustimmten, so dass zum Beispiel Georg
Ebers sich zu der Äusserung verleiten Hess: „Boetti-
cher ist den Spatenforschern durch eine Geistesthat
zuvorgekommen." Zu Burnoufs Zeit bedeckte noch

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mann und Burnouf als eine Doppelmauer angesehen,
welche die Grenze der „Akropolis" gegen Osten
bildete. Sie glaubten auch, dass diese Doppelmauer
sich weit gegen Südosten erstrecke (siehe den Plan
Burnoufs). Da diese Mauer den darüber befindlichen
Komplex von Mauern scheinbar durchschnitt, rechnete
man diesen teils zur Akropolis, teils zu^einer „Vor-
stadt".

In diesem schon aus Burnoufs Plane deutlich
erkennbarem Missverständnisse ist der Ursprung von
 
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