Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 1.1889/​90

DOI Artikel:
Lepszy, Leonard: Die Restauration der Marienkirche in Krakau
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.3772#0269

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
525

Die Restauration der Marienkirche in Krakau.

526

an welcher oben auch Fragmente von Wandmalerei
aus dem 16. Jahrh. sich zeigten. Aus einer in dem
Archiv der Stadt Krakau aufbewahrten Rechnung
vom Jahre 1397 geht hervor, dass im 14. Jahrh. bloss
die Gewölbedecke, die Rippen und die damit eng
zusammenhängenden Dienste polychrom bemalt waren

und dass AVandmalerei entweder ganz fehlte oder Jahres in Anspruch. Im Herbst wurde die Poly

Stellen falsch anlegen und verständnislos laufen Hess.
Bei der neuesten Restaurirung wurde die Richtig-
stellung des Gerippes mit sachkundiger Hand rationell
durchgeführt.

Die Wiederherstellung der hartbeschädigten
Steinverzierungen nahm den ganzen Sommer des Vor-

Ansicht der nördlichen Chorwand der Marienkirche in Krakau.

sich nur auf eine schlichte Musterung beschränkt
haben dürfte. Für diese Auffassung spricht die Glas-
malerei in den drei erhaltenen Fenstern, deren Wir-
kung durch die Musterung der Wände gehoben
werden sollte.

Infolge des im Jahre 1442 eingetretenen Ein-
sturzes des Gewölbes wurde dasselbe neu hergestellt,
wobei jedoch der Baumeister die Rippen an mehreren

chromie des Chores nach den Entwürfen und Kartons
von Matejko, auf welche der Meister volle sieben
Monate rastloser Tbätigkeit verwendete, in Angriff
genommen. Die Dekorationsmotive hat der gelehrte
Künstler zum Teil den alten Holzkirchen aus dem
15. Jahrh. entnommen, welche in Gebirgsgegenden
des Landes noch mit ihrer Polychromie gut erhalten
sind; zum grösseren Teil aber entstammt diese neue
 
Annotationen