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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 56.1920/​1921 (Oktober-März)

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Nr. 26
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Glaser, Curt: Berliner Ausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.36986#0509

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KUNSTCHRONiK UND KUNSTMARKT
HERAUSGEBER; GUSTAV KIRSTEIN
BERLINER REDAKTION: CURT GLASER WIENER REDAKTION; HANS TIETZB
NR. 26 25. MÄRZ 1921

BERLINER AUSSTELLUNGEN
VON CURT GLASER
TN dem letzten Bericht, der am Ende des vergangenen Jahres das Ergebnis
Tder erften Winterhäifte zufammenfaßte, wurde die prompt eingetretene
Wirkung des LuxusGeuergefetzes feGgeGeiit, und die Verhäitnifle haben Geh
feither nicht gebeilert, das einít fo rege AusGeiiungsieben Berfins iit bis auf
einen verGhwindenden ReG zufammengeGhrumpG. Das Beite wurde in früheren
Jahren fraglos bei CafGrer geboten, und da hier der Streik am konfequen-
teGen durchgeführt wird, fehit der natüriiAe Mitteipunkt und der Antrieb für
die übrigen KunGfaions, die mit beicheidenen Mittein ihr Dafein friGen zu
können meinen.
So gab es bei Guriitt zwar AusGeiiungen, aber es wurde wenig WefenG
iiches geboten. Man fah neben einer Sammlung Ghöner ZeiAnungen Corinths
eine größere Zah! von Werken RiAard Seewaids, der mit ieiAter Hand
farbige Dekorationen mit einem ausgefproAenen Hang zum Iiiustrativen Ghafft,
in denen der GeiG der MünAener x.Jügend^ in nur äußeriiA veränderter
Form weiteriebt. Und Biider Hans Adoif Heimanns zeigten, wie ieiAt es
iG, die FeiningeriAe Methode Ghiefwinkiig verkhobener HäuferdarGeiiung zu
eriernen. Eine AusGeiiung von NegerkunG wäre wiAtig gewefen ais an-
regendes Beifpiei für die NeuaufGeiiung der Vöikerkundemufeen, die neuere
dings von verGhiedenen Setten gefordert wird, wenn niAt auA diefe Koiiek^
tion das ethnographiGhe Moment zu Gark betont hätte.
Bei Ferdinand Möiier fah man eine AusGeiiung Aifred Partikeis,
der aus der zähen, grauen Farbe, die auA für andere junge Königsberger
AarakteriGiGh war, ziemiiA unvermitteit zu bifderbogenhaG bunten Tönen
überging, mit denen er iiebenswürdig ekiektiGhe FigurenkompoGtionen koio-
rieri. Die innere UnGAerheit und die mangeinde EntwiAiungsfähigkeit einer
niAt auf AnGhauung, fondern auf eine dekorative Forme! begründeten KunG
verführt zu immer neuen Experimenten, und fo geiangte Partikel endiiA zu
einer Formenaufiöfung und geometriGerenden StiiiGerung, in die GA heute
manAe gerade von den GhwäAeren Taienten aus FurAt vor der Banaiität
GüAten.
Es folgte eine SAwarz^Weiß^AusGeilung der Freien Sezeffion,
deren Haus zu einem Operettentheater umgebaut wird. Sie wäre beGer unter-
 
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