Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 57.1921/​1922 (Oktober-März)

DOI Heft:
Nr. 1
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37098#0031

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Literatur

5

Entfiehung, über die erlten Verfuche unter
Prof, Süs, über die frühen Mitarbeiter ufw.
gut unterrichtet. Man wird an jenes erfte
Auftreten der jungen Anhalt in der Öffent-
lichkeit mit dem heißumftrittenen merk-
würdigen Brunnen erinnert. Ein größeres
Kapitel berichtet über die Bildhauer und
Maler, die als Mitarbeiter gewonnen wur-
den, bis 1908 eine großzügige Erweiterung
und einen Neubau unter Friedrich II.
brachte. Man verfolgt mit Interefle, wie
nunmehr die Aufgaben fich erweitern, wie
eine lebhaftere Tätigkeit auf baukeramifchem
Gebiete (Ausstattung des Admiralsbades,
großer Warenhäufer ufw.) einfetzt und
nebenbei auch niemals die Pflege des kunft-
keramifchen Einzelftücfces erlahmt. Für
Herftellung guter Plaltiken, Wandteller,
Fließenreliefs, für die Bemalung vor allem
wurde ein weiterer Kreis namhafter Künft-
ler, wie Eifchrodt, Meid, Münch, Jenfen,
Wackerle, Schreyögg u, a, herangezogen.
1913 wird die Manufaktur verftaatlicht.
Befonders dankbar wird derKunfifreund für
das nur leider etwas kurz ausgefallene Ka-
pitel über »Herftellung und Vertrieb« fein.
Hier hätte man gern mehr aus der Gefchichte,
vor allem der italienifchen Majoliken und
von den Geheimniflen der Technik gehört.
Die Tafeln orientieren brillant über alle
wichtigen Kunftwerke und Künfiler, von
denen uns Thoma, Meid, Jenfen am tek-
tonifch klarften, Würtenberger zu detail-
lierend malerifch, Bühler, Behn, Süs vor-
züglich in kleinen Plafiiken, Volkmann
flächig reich in einer Pfauenplatte, Martens
klaffifch ruhig und klar reliefmäßig er-
fcheinen wollen. Doch beweift Würtenberger
in feiner Johannesbüfte, in feinemMadonnen-
teller ebenfalls Meifterfchaft. H. Naße
*
Die Kunft in Tirol. Das vielgestal-
tige Unternehmen der »Öfterreichifchen
Kunftbücher«, das fich jüngft durch An-
bau der »Süddeutfchen Kunftbücher« (bis-
her erfchienen R. Guby, Die niederbay-
rifchen Donauklöfter,- R. Guby, Freuden-
hain bei Paflau,- A. Feulner, Schloß Nym-
phenburg) erweitert hat, hat nun durch
eine neue Nebenferie »Die Kunft in Tirol«
einen abermaligen Zuwachs erfahren. Diefe
von der übrigen Kunft Öfterreichs abzu»
ondem, ift nicht nur in der künftlerifchen

Eigenart Tirols begründet, in der fich Nord
und Süd eigentümlich und unvergleichbar
durchwachfen und verbinden, fondern noch
mehr in der durch Jahrhunderte gewordenen,
nt&n durch einen fchlimmen Gewaltfrieden
zerbrochenen unlösbaren kulturellen Ein-
heit des Landes. Die Brennergrenze, für
die eine ruchlofe politifche Phrafeologie die
Blasphemie der gottgewollten geprägt hat,
fcheidet nicht Fremdartiges, fondern teilt
ein Ganzes, dellen Vergangenheit, ge-
waltig und unleugbar, in eine frevelnde
Gegenwart hineinragt. Kunft in Tirol ift
fo unteilbar wie Tirol felbft,- an die heute
vorliegenden Hefte: Jofef Garber, Kitz-
bühel und St. Johann in Tirol, Erich Strohs
mer, Rattenberg in Tirol, Erich Strohmer,
Aus Kitzbühels Umgebung werden fich
demnächft folche über die Schwefterftädte
Sterzing, Bozen und Bruneck anfchließen.
» H.T.
Kunft und Kultur, eine Folge von
Einzeldarftellungen in zwanglofer Folge,
beginnt demnächft im Verlag der Buch-
handlung Schoetz 'cD Parrhyfius, Ber-
lin SW. 11, zu erfcheinen. Begonnen wird
mit der klaffifchen Antike, aus deren
Gebiet fich folgende Bände in Vorberei-
tung befinden; Martin Schede: Die Burg
von Athen (erfcheint Weihnachten 1921),
— Auguft Kolter: Das antike Seewefen.
— Gerhart Rodenwald: Das Relief bei
den Griechen. — Armin von Gerkan: Das
antike Theater. — Bruno Schroeder: Der
Sport des Altertums. — Kurt Regling:
Die Münze als Kunftwerk. — Der Preis
eines jeden Bandes, in 8°, mit zahlreichen
Bildtafeln und Textabbildungen, wird etwa
50 Mark betragen.
Der eben erfcheinende 1. Band, von Dr.
Karl Anton Neugebauer, Kuftos an
den ftaatlichen Mufeen zu Berlin, behandelt
»Antike Bronzeftatuetten« auf etwa
160 Seiten mit rund 80 Abbildungen und
ftellt die bisher noch nirgends zufammen-
faflend gefchilderte Entwicklung der antiken
Kleinbronzen von den Anfängen bis in
die Spätzeit an Hand einer Auswahl der
hervorragendften Statuetten dar.
*
Genf. Der bekannte Genfer Gelehrte
Daniel Baud-Bovy bereitet eine Ausgabe
 
Annotationen