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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 57.1921/​1922 (Oktober-März)

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Nr. 14
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Literatur / [Notizen] / Kunstmarkt
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Literatur

224

LITERATUR
Minnelieder aus Öfterreich, Dichtun»
gen. des 12. bis 14. Jahrhunderts. Aus»
gewählt und neu übertragen von Dr. Leo
Grünftei n. Wien 1921, Öfterr. Verlags-
gefellfchaft Eduard Hölzel 4D Co.
Das Buch eines Kunfthiltorikers, aber
kein kunfthiftorilches Buch. Aber doch
ein Buch, das für den Kunfthifioriker ein
lebhaftes Intereffe befitzt, da es eine Reihe
farbiger Wiedergaben von Miniaturen aus
der Maneffilchen Liederhandlchrift und einer
Wiener Handfchrift nach Uvachromauf»
nahmen enthält. Bei aller Unvollkommen»
heit auch diefes Verfahrens übertreffen die
Reproduktionen doch alle bisher gebotenen
an Qualität, fo daß das Büchlein, das fonft
mehr die Zierde eines Weihnachstifches zu
fein anftrebt, auch für das Studium mittel»
alterlicher Buchmalerei eine willkommene
Gabe bedeutet.
*
Frida Schottmüller, Wohnungskul»
tur und Möbel dej? italienifchen
Renaiffance. »Bauformen» Bibliothek«
BandXII, Stuttgart 1921, JuliusHoffmann.
Der neue Band der Bauformen=Bibliothek
fchließt fich feinen Vorgängern durchaus
würdig an ,■ damit ift ihm ein Lob gefpendet,
das mit Rückficht auf die gegenwärtigen
Schwierigkeiten der Herftellung ganz be»
fonders fchwer zu wiegen beabfichtigt. Reiche
Zahl und vorzügliche Auswahl der in
tadellofer Qualität hergeftellten Abbildun»
gen erhalten die Bibliothek auch mit diefem
Bande in der erften Reihe aller ähnlichen
Sammlungen. Frida Schottmüller hat den
Band redigiert, der an den kürzlich erfchienen
Band von Julius Baum <Baukunft und
dekorative Plaftik der Frührenaiffance) und
an den fchon länger vorliegenden von C.
Ricci <Baukunft und dekorative Plaftik
der Hoch» und Spätrenaiffance in Italien)
anknüpft. Hatte die Verfafferin dadurch
den Vorteil, ihr Material über die ihr zur
Verfügung flehenden Grenzen ausdehnen
und gewiffermaßen einem fchon bekannten
Rahmen einfügen zu können, fo war fte
den beiden Vorläufern gegenüber im Nach»
teil, daß fie eine Nachlefe zu liefern hatte,
die fowohl eine eindringliche Charakieri»
fierung der Gefamtkultur als eine Dar»
legung allgemeiner Ideen und Probleme

unmöglich machte. Der textliche Teil des
Bandes hat fomit fowohl den Vorteil als
den Nachteil einer Ergänzung. Unter diefen
Umftänden hat die Verfafferin fehr richtig
auf jede zufammenfaffende Synthefe ver»
zichtet und fich damit begnügt, ihr Bilder-
material an fpruchslos einzuleiten. Nach einer
knappen Schilderung der allgemeinen Woh»
nungskultur bringt fie das Wiffenswerte über
die unterfchiedlichen Möbeltypen, beides
auf bekannten Vorftudien auf bauend, aber
hier und dort diefe grundlegenden Arbeiten
auch gewiffenhaft und gründlich verwertend,
Ihre perfönliche Zugabe zu diefer guten
Zufammenfaffung ift die ftärkere Charak»
terifierung der provinziellen Verfchieden»
heiten, die fich dem daraus ergebenden
Einheitsbilde der gefamt-italienifchen Kul-
tur die gefunde und lebendige Unterlage
bieten. H. T.
*
Rembrandts Handzeichnungen ,
herausgegeben von K. Freife, K. Lilien»
feld, H. Wichmann, H. Freife Verlag,
Parchim i. M. 1. Band Rijksprenten»
kabinet zu Amfterdam. Zweite ver»
mehrte Auflage.
Soeben liegt der erfte der beiden erft»
mals 1912 bzw. 1914 erfchienenen und feit
längerer Zeit vergriffenen Bände in zweiter
Auflage vor und ftellt in feinem Vorwort
die Fortführung jenes dankenswerten Un»
ternehmens in Ausficht, das die »Veröffent»
lichung fämtlicher noch erhaltener Rem»
brandt» Handzeichnungen« in handlicher,
wohlfeiler Ausgabe fich zum Ziel gefetzt hat.
Die zweite Auflage des Amfterdamer
Bandes weift größere Ergänzungen nicht
auf. Neu aufzunehmen war allein ein
Blatt, Nr. 45 a, die im Jahre 1913 aus der
Hefeltinefammlung durch das Rijksmufeum
erworbene Studie einer liegenden Frau
<Nr, 22 des Hefeltinekataloges), von Lilien»
felcf mit Recht zeitlich »um 1660« angeletzt.
— Neu ift ferner die unter Nr. 16 <Der
Ungetreue Knecht) eingefügte, auf die
Frankfurter Replik diefes Blattes bezügliche
Angabe, die eine kurze Klarftellung an
diefer Stelle erfordert. Der hauptfächliche
Unterlchied jener Replik gegenüber dem
Amfterdamer Exemplar belteht in der Er»
Weiterung um einen rings umlaufendenRand-
ftreifen, durch den die Frankfurter Zeich»
 
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