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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Editor]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 57.1921/​1922 (Oktober-März)

DOI issue:
Nr. 22/23
DOI article:
Scheffler, Karl: Die Berliner Museumsbauten, 1
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https://doi.org/10.11588/diglit.37098#0382

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KUNSTCHRONIK UND KUNSTMARKT
HERAUSGEBER: GUSTAV KIRSTEIN
BERLINER REDAKTION: CURT GLASER WIENER REDAKTION: HANS TIETZB
NR. 22/23 24. FEBRUAR/3. MÄRZ 1922

DIE BERLINER MUSEUMSBAUTEN
Auf die in Nr. 19 der Kunltchronik veröffentlichte Erklärung Ludwig
Hoffmanns gehen uns die folgenden Erwiderungen zu:
I.
Ludwig Hoffmann hat zu meinen Ausführungen in der Kunltchronik
<Nr. 12—13> Erklärungen abgegeben. Er behauptet in neun Punkten, das
von mir Gefagte fei unwahr. In fünf Fällen wendet er fich gegen Behaup-
tungen, über die Exzellenz von Bode felblt antworten wird. Das übrige erledige
ich in aller Kürze.
Der Ausfage Hoffmanns, der Fußboden der KelTelanlage fei nicht nied-
riger gelegt worden, halte ich einen Brief des Regierungs- und Baurats Hafak,
des Miterbauers des Kaifer-Friedrich-Mufeums und einer Autorität im Tief-
bau, entgegen. Hafak, der als Sachverltändiger gehört wurde, um die in der
Bafilika des Kaifer-Friedrich-Mufeums auftretenden Rille zu begutachten,
fchreibt mir: »daß der Heizraum tiefer gelegt worden ilt um rund 1 m, habe
ich felblt gefehen und daneben geltanden, als zu diefem Zweck die Pumpen-
anlage das Waller um rund 1 m tiefer hielt. Auch Regierungs- und Bau-
rat Fifcher von der Minilterial-Baukommiffion gab das vor dem Minifterial-
Direktor Liber zu.«
Was Hoffmann fonlt vorbringt, find nicht Berichtigungen, fondern Aus-
flüchte. Es wird charakterifiert und erledigt, wenn ich, vorläufig abfchließend,
vor der Öffentlichkeit diefes feltftelle:
Meine Fragen waren an das Kultusminifterium gerichtet. Es hat nicht
geantwortet. Und Hoffmann umgeht mit Abficht den Kern meiner Fragen.
Wir ftehen alfo vor der unwiderfprochenen Tatfache, daß das Publikum feit
zwölf Jahren Opfer einer bewußten Täufchung ift, daß die einzigen Pläne,
die veröffentlicht, amtlich veröffentlicht und dem Publikum, der Kritik zur
Urteilsbildung unterbreitet worden find, in den entfcheidenden Punkten falfch
und niemals öffentlich berichtigt worden find.
Jetzt ift es Sache der Öffentlichkeit und ihrer Vertreter, zu entfcheiden,
ob folche Täufchung erlaubt ift. Für meine Perfon fage ich laut, daß ich
diefes Verhalten und alle daraus abgeleiteten »Berichtigungen« mit den ein-
fachen Anfchauungen von Treu und Glauben nicht in Einklang bringen kann.
Kart Schaffter
 
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