Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Editor]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 57.1921/​1922 (Oktober-März)

DOI issue:
Nr. 17
DOI article:
Literatur / [Notizen] / Kunstmarkt
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37098#0306

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
280

Klaffiker der Kunft in Gefamtausgaben. 5. Band: P. P. Rubens'

eines vertieften Studiums in diefem Ge»
biete werden. J. Strzggowsfu
Klaffiker der Kunft in Gefamtaus»
gaben. 5. Band. P. P. Rubens, des
Meifters Gemälde in 538 Abbildungen.
Herausgegeben von Rudolf Olden»
bourg. 4., neu bearbeitete Auflage.
Stuttgart und Berlin, Deutfche Verlags»
antalt, 1921.
Es füllte eigentlich genügen zu fagen,
daß diefes Buch erfchienen ift. Sein Wert
fteht ihm mit dem Namen feines Heraus»
gebers auf der Stirn gefchrieben. Jeder
Lefer der Kunfichronik weiß es, wie ganz
mißraten die erften Auflagen des roten
Rubensbandes waren, und wer nun erfährt,
daß diefe neue Auflage durch Rudolf
Oldenbourg beforgt worden ift, der weiß,
daß fie gut ift. Was bedarf es da weiteres
Zeugnis? Aber ich will verfuchen, in Kürze
zu berichten, wie der Herausgeber feine
Aufgabe gelöft hat.
121 Bilder find aus dem bisherigen
Beftande ausgefchieden worden, 108 Bilder
find neu hinzugekommen. Bei einer durch»
fchnittlichen Zahl von 540 Abbildungen
ergibt fich fchon daraus eine ganz wefent»
liehe Verfchiebung des Gefamtafpekts. Von
den ausgefchiedenen Bildern verdienen heute
nur noch wenige einen Nekrolog. Schon
die in diefem Zufammenhang oft zitierten
Befprechungen der 1. Auflage durch Bode
(Zeitfchr. f. bild. K. N. F. XVI, 1905}
und Glück (Wiener Kunftgefch. Anzeigen,
1905> hatten gezeigt, wie viele Bilder hier
zu Unrecht in das Werk des R. aufge»
nommen worden waren, das Bild feines
Schaffens verfälfchend und verderbend.
Oldenbourg gibt im Anhang ein (allerdings
nicht ganz vollftändiges) Verzeichnis der
ausgefchiedenen Abbildungen mit kurzer
Begründung. Mir fcheinen daraus nur die
folgenden Stücke noch einer ausdrücklichen
Erwähnung zu bedürfen(dieSeitenzahlen be-
ziehen fich auf die Ausgabe von Rofenberg):
S. 9, das große Reiterbild bei Clam»
Gallas: »Schulbild«. Angefichts des glän»
zenden, von Glück bekannt gemachten und
nun auch von Oldenbourg aufgenommenen
Reiterbildes des Herzogs von Lerma ift
das offenbar richtig. — S. 33, die Auf»
erftehung der Gerechten, München (jetzt

Erlangen}: »nur im Kern von R.«, vgl,
Oldenbourg, Jahrb. d. preuß. Kunftf. 36,
1915. — S. 46, der große Kruzifixus im
Mufeum in Antwerpen: »Schülerarbeit,
vielleicht von van Dyck«. — S. 58 !.,
David, Frankfurt: nur der Kopf von R. —
S. 80, Beweinung in Wien. Man wird
den Wegfall diefes »qualitativ vorzüglichen«
(Old.> fignierten Bildes bedauern, da es
von dem Gegenftand einen ganz anderen
Eindruck vermittelt als die mit Hilfe von
Brueghel erweiterte Fällung in Antwer»
pen. — S. 126 1., das männliche Bildnis in
Dresden Nr. 960: »von van Dyck«. Damit
fchließt fich Oldenbourg dem Urteil Bode's
an, gegen das fich K. Woermann noch bis
zuletzt gewehrt hatte, wie mir fcheint mit
guten Gründen der Überlieferung und der
malerifchen Behandlung. — S. 132, der
Jan Vermoelen bei Liechtenftein: »von van
Dyck«. Ich habe das Bild feit über 10 Jahren
nicht gefehen, vermag alfo zu diefer bei dem
Datum 1616 überreichenden Beftimmung
nicht Stellung zu nehmen. — S. 150/1,
J. Ch. de Cordes und Jacqueline van Caeftre
in Brüffel: »von van Dyck«. — S. 160,
die kleine Skizze des von der Siegesgöttin
gekrönten Helden in Wien: »fpätere Kopie
nach dem Kaffeier Bild«. Es wird nicht klar,
ob Oldenbourg die Eigenhändigkeit diefer
ausgezeichneten Skizze der 30er Jahre be»
zweifeln will, oder ob er fie nur aus
Raumökonomie (f. u.> wegließ. — S. 168/9,
die Breitbilder des Erzherzogspaares im
Prado: ohne Begründung. — S. 226 1.,
der hl. Franziscus, Kaffel: »wohl eigen»
händig, zum minderen der Kopf«, Dem»
nach hätte das Bild beibehalten werden
follen. — S. 267 1., das Mädchen mit dem
Spiegel, Kaffel: »der Kopf vielleicht von
R., das übrige vielleicht von fremder Hand
ergänzt«. Das Bild hat an einzelnen Stellen
gelitten, fcheint mir aber ganz einheitlich
und ganz eigenhändig zu fein, ein Werk des
R. von befonderer Frilche und Unmittelbar»
keit. — S. 343 1., der alte Bifchof in
Dresden: »Nachahmung«. Das befleckende
Bild ift in der Tat nicht eigenhändig. —
S. 373 r„ Bildnis einer jungen Frau in
Dresden: kann neben dem von Oldenbourg
S. 201 veröffentlichten Exemplar der Samm-
lung van Onnes in Nieuwenrode nur noch
als Kopie gelten. — S. 401, Andreas und
 
Annotationen