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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 23.1912

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Schumann, Paul: Dresdner Kunstgewerbe
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https://doi.org/10.11588/diglit.4421#0048

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KUNSTGEWERBEBLATT

NEUE FOLGE GH 911/12

PFnAl^TION* FRITZ HELLWAG IN
KCUAlVl BERLIN-ZEHLENDORF-
WANNSEEBAHN • TELEPHON: ZEHLENDORF 1053
ycni AH* E. A. SEEMANN IN LEIPZIG,
V . QUERSXR< 13 . TELEPHON 244

HEFT 3
DEZEMBER


•JAHRGANG

VEREINSORGAN
BERLIN, DRESDEN, DÜSSELDORF, FRANKFURT A.
MAIN, HAMBURG, HANNOVER, KARLSRUHE I. B.,
KÖNIGSBERG I. PREUSSEN, LEIPZIG, MAGDEBURG,
PFORZHEIM UND STUTTGART £2£3£2£5£2£3S2£5£2S5£2£2S2£2K«K£5


DRESDNER KUNSTGEWERBE
Von Dr. Paul Schumann
DIE ältesten Gönner des Kunstgewerbes in
Dresden und des Dresdener Kunsthand-
werks waren die sächsischen Fürsten. Von
der Kunstliebe der Wettiner zeugt die berühmte
sächsische Hofsilberkammer, deren ältestes Ver-
zeichnis aus dem Jahre 1443 stammt, davon
zeugen die Bildteppiche, mit denen das Kur-
fürstliche Schloß von alten Zeiten her geschmückt
war, davon zeugen die köstlichen Stallgeschirre,
die Prunkharnische und Waffen im historischen
Museum, davon zeugen endlich die berühmten
Kunstwerke und Kostbarkeiten im Grünen Ge-
wölbe, bei denen uns vor allem die Namen
Augusts des Starken und seines berühmten Gold-
schmieds Dinglinger unmittelbar gegenwärtig
sind, und vor allem auch die König!. Sächsische
Porzellan-Manufaktur. Neben den Fürsten treten
in älteren Zeiten in bescheidenem Maße auch
die Innungen und der Rat als Förderer des
Kunstgewerbes hervor. Seit dem siebenjährigen
Krieg beginnt eine jahrzehntelange Pause in der
Betätigung des Kunstsinnes in Dresden. Erst
Gottfried Semper, der Schöpfer des Neuen
Museums, des Kgl. Hoftheaters, des Kaskelschen
Palais und der Synagoge, bringt einen neuen
Aufschwung der Architektur und bezeichnender-
weise auch des Kunstgewerbes. Wir wissen, daß
er für die Synagoge auch die Leuchter und die
sonstigen Geräte stilgerecht entwarf und ihre
Ausführung durch Goldschmiede genau über-
wachte. Weiterhin begannen in den 1840er Jahren
die Innenbauten und Verschönerungen im König-
lichen Schloß, die seitdem fast ununterbrochen
60 Jahre hindurch fortgesetzt worden sind und
die eine Schule für das Kunsthandwerk be-
deuten, wie man sie sich nicht besser vor-
stellen kann. Denn besser als alle theoretische
Unterweisung, als alle schulmäßigen Bemühungen
sind von jeher große Aufträge für das Kunst-
handwerk gewesen. Ohne diese bringt auch
eine Kunstgewerbeschule nur halben Nutzen.
Die Dresdener Kunstgewerbeschule nahm zunächst
eine bedeutsame Stellung in der Entwickelung der
einheimischen Kunstindustrie ein, später auch in

Kunstgewerbeblatt. N. F. XXIII. H. 3

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