Der Tod steht ruhigen Gesichts
And greist sich aus dem Graus
Die beiden dunklen Rosen heraus
Und spricht:
„Annütze Sorge! Zu spät kamt ihr nicht.
Kein Weg ist zu weit, —
Alle kommen zu ihrer Zeit."
Wenn du einst alt sein wirst ...
QsltÄenn du einst alt sein wirst,
^^Wenn die Iahre dein Blond gebleicht,
Die Furche über dein Antlitz schleicht,
Wenn gehemmt dein jungfroher Tritt,
Als ginge jemand, der dich hielte, mit:
Schön wirst du noch immer sein.
Das Licht deiner Augen schläft nicht ein;
Immer wird hinter dem leisen Vergehn
Deine Schönheit stehn,
Wie hinter welkendem Glück der Zeit
Das stille Leuchten der Ewigkeit.
Vom tzeute fürs Morgen
Nach Jathos Tode
g^erer, die ihn gekannt Haben,
^^sind über seine Gemeinde hin--
aus nicht so gar viele gewesen, das
große Deutschland „draußen" kannte
ihn doch nur aus dem, was es von
seinen Kämpfen hörte. Da lieb--
ten ihn mehr, als seines Glaubens
waren, denn wer für seine Aber-
zeugung bis zum Letzten ficht, der
wirbt ja für sich bei den Herzen
auch unter den Gegnern seines
Kopfs. Iatho hat mächtig in
Deutschland geworben für etwas,
das hundertmal wichtiger ist, als
die Glaubensverschiedenheiten von
uns Menschen über göttliche Dinge
— für den Gedanken der Glaubens-
freiheit auch innerhalb der Kirche.
Was in andern Ländern schon ver--
wirklicht ist: selbständig sich ein--
richtende Gemeinden in einer Kirche
ohne Bekenntniszwang, der Ge--
danke daran ist bei uns in Deutsch--
land stark verbreitet worden durch
Iathos Prozeß. Nun wird er
wachsen, nicht entgegen den Posi--
tiven (von denen seine Durch--
führung in der Schweiz ja aus--
ging), sondern nach einer Weile
auch bei ihnen. Iatho hat nach
allgemeinem Zeugnis in seiner Ge--
meinde segensreich gewirkt. Es
mag dennoch sein, daß ihn die
Staatskirche in ihrer heutigen Ver-
fassung als Diener am Wort nicht
ertragen konnte — man sollte auf-
geben, mit ihr deshalb zu rechten.
Aber fragen sollte man: ist eine
Kirche recht verfaßt, die für Wir-
kende wie ihn keinen Raum hat?
And sollte, wenn man darauf ant-
wortet, nicht nur nach dem hin-
hören, was die eigne Aberzeu-
gung als Bekenntnis spricht. Gott
führt dich so und mich anders, die
ihn aber von Herzen suchen, sollen
Brüder sein, und so habe kein
h Aprilheft (9(3
And greist sich aus dem Graus
Die beiden dunklen Rosen heraus
Und spricht:
„Annütze Sorge! Zu spät kamt ihr nicht.
Kein Weg ist zu weit, —
Alle kommen zu ihrer Zeit."
Wenn du einst alt sein wirst ...
QsltÄenn du einst alt sein wirst,
^^Wenn die Iahre dein Blond gebleicht,
Die Furche über dein Antlitz schleicht,
Wenn gehemmt dein jungfroher Tritt,
Als ginge jemand, der dich hielte, mit:
Schön wirst du noch immer sein.
Das Licht deiner Augen schläft nicht ein;
Immer wird hinter dem leisen Vergehn
Deine Schönheit stehn,
Wie hinter welkendem Glück der Zeit
Das stille Leuchten der Ewigkeit.
Vom tzeute fürs Morgen
Nach Jathos Tode
g^erer, die ihn gekannt Haben,
^^sind über seine Gemeinde hin--
aus nicht so gar viele gewesen, das
große Deutschland „draußen" kannte
ihn doch nur aus dem, was es von
seinen Kämpfen hörte. Da lieb--
ten ihn mehr, als seines Glaubens
waren, denn wer für seine Aber-
zeugung bis zum Letzten ficht, der
wirbt ja für sich bei den Herzen
auch unter den Gegnern seines
Kopfs. Iatho hat mächtig in
Deutschland geworben für etwas,
das hundertmal wichtiger ist, als
die Glaubensverschiedenheiten von
uns Menschen über göttliche Dinge
— für den Gedanken der Glaubens-
freiheit auch innerhalb der Kirche.
Was in andern Ländern schon ver--
wirklicht ist: selbständig sich ein--
richtende Gemeinden in einer Kirche
ohne Bekenntniszwang, der Ge--
danke daran ist bei uns in Deutsch--
land stark verbreitet worden durch
Iathos Prozeß. Nun wird er
wachsen, nicht entgegen den Posi--
tiven (von denen seine Durch--
führung in der Schweiz ja aus--
ging), sondern nach einer Weile
auch bei ihnen. Iatho hat nach
allgemeinem Zeugnis in seiner Ge--
meinde segensreich gewirkt. Es
mag dennoch sein, daß ihn die
Staatskirche in ihrer heutigen Ver-
fassung als Diener am Wort nicht
ertragen konnte — man sollte auf-
geben, mit ihr deshalb zu rechten.
Aber fragen sollte man: ist eine
Kirche recht verfaßt, die für Wir-
kende wie ihn keinen Raum hat?
And sollte, wenn man darauf ant-
wortet, nicht nur nach dem hin-
hören, was die eigne Aberzeu-
gung als Bekenntnis spricht. Gott
führt dich so und mich anders, die
ihn aber von Herzen suchen, sollen
Brüder sein, und so habe kein
h Aprilheft (9(3