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Kunstwart und Kulturwart — 26,3.1913

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Heft 13 (1. Aprilheft 1913)
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Unsre Bilder und Noten
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https://doi.org/10.11588/diglit.14286#0096

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Die Blätter nach (Lnril Preetorius begleiten einen kleinen Rund--
schaubeitrag.

uf die Bedeutung und Eigenart der Brucknerschen Symphonie
^H^Hinzuweisen und im besonderen die Schönheiten der nachgelassenen
„Neunten" des Meisters hervorzuheben, hat sich der Kunstwart schon mehr-
mals angelegen sein lassen. Wir kommen zu diesem Ostern wieder auf das
herrliche Werk zurück, das da zeigt, wie wenig Bruckners mächtige und ori-
ginelle Phantasie auch im hohen Alter nachgelassen hatte. Das Werk des
Greises ist kein Greisenwerk. Dieses Scherzo allein schon beweist es. In
seiner irrlichtelierenden Harmonik, über die schon ganze gelehrte Abhand-
lungen geschrieben worden sind, ohne daß man das Intuitive darin noch
erfaßt hätte, in seiner bald koboldartig rumpelnden, bald mit leichten Llfen-
schritten dahertrippelnden Rhythmik, in seinem reichen, bunten Farben-
spiel möchte man das Ganze einen spukhaften Sommernachtstraum nennen.
So sehr ist es voll von überraschenden, unerhörten, genialen Klängen.
Der oberösterreichische Schubert konnte doch wahrlich mehr, als fröhliche
Ländler und herzhafte „G'strampfte" schreiben. Sein geistiges Ohr er-
lauschte Klänge aus einer anderen Welt. Wie lebt diese Musik! Und
wie sehr bleibt sie bei aller Neutönerei doch — Musik! Möge das hier
mitgeteilte Bruchstück zur weiteren Beschäftigung mit diesem wunder-
baren Lonmeister anregen. Richard Batka

Enril Preetorius, Umschlagzeich-
nung zu Schäfer, Der verlorene Sang

Herausgeber: vr. b. e. Ferdinand Avenarius in Dresden-Blasewitz; verantwortlich: der
Herausgeber. Mitleitende: vr. Hermann Nllmann, Vr. Wilhelm Stapel, Wolfgang
Schumann. Für bildende Kunst: Prof. Paul Schultze-Naumburg in Saaleck bei Kösen
in Tbürtngen — In Ssterreich-Ungarn für Herausgabe und Schriftleitung verantwortlich:
vr. Richard Batka in Wien X!l!/s — Sendungen für den Text ohne Angabe eines Personen-
namens an die „Kunstwart-Leitung- in Dresden-Blasewitz — Manuskripte nur nach
vorhertqer V ereinb arunq. wtdetgenfalls ketnerlei Verantwortung übernommen werden
kann — Berlag von Georg D. W Callwey — Druck von Kastner L Lallwey» kgl. Hofbuchdruckerei
in München — Geschäftsstelle für Berlin: Georg Siemens. 57, Kurfürstenstraße 8 — Ge-
schäftsstelle für Ssterretch-Ungarn: Hofbuchhandlung Moritz Perles, Wien l, Seilergaffe 4

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