Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstwart und Kulturwart — 26,3.1913

DOI Heft:
Heft 14 (2. Aprilheft 1913)
DOI Artikel:
Avenarius, Ferdinand: Mittelstelle für Volksschriften, gegründet vom Dürerbunde
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.14286#0111

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
W

Mittelstelle für Volksschriften,

gegründet vom Dürerbunde

iederum können wir auf ein neues großes Unternehmen des
Dürerbundes hinweisen — möge es so glücklich gedeihen,
wie die übrigen! Wir Haben unterm fachmännischen Betriebe
der in solcher Arbeit längst bewährten Firma I. Bettenhausen in
Dresden eine „Mittelstelle für Volksschriften" gegründet, und wir mei-
nen: sie ist geeignet, den Kampf gegen die Schundliteratur auf der
ganzen Linie unter den denkbar günstigsten Bedingungen zu fördern.

Die Aufgabe hat jetzt ein andres Gesicht als früher. Als der
Kampf begann, war an guten billigen Büchern und Heften Mangel,
jetzt ist von ihnen Vorrat da, und von Iahr zu Iahr vergrößert er
sich. Die Arbeit geht nun in der tzauptsache auf zweierlei. Erstens:
Auf eine Auslese der Volksliteratur derart, daß man Latsächlich
dem Guten dient. Zweitens: auf eine Verbreitung an so vielen
^tellen, wie nur möglich.

tzinsichtlich der „Auslese": Die neue „Mittelstelle für Volks-
schriften" stellt sich unter die Auswahl-Bedingungen des Dürerbundes
und versieht alle von diesem zugelassenen Schriften mit einem Stem-
pel, der das gesetzlich geschützte Dürerbundzeichen umgeben von den
Worten bringt: „Empfohlen vom Dürerbunde^.

Dadurch hat die große alte und junge Leserschaft, auch wenn sie
nicht näher Bescheid weiß, die Gewähr, nur anständige Sachen zu
erhalten. Der Stempel des Dürerbundes wirkt an Ort und Stelle
des Verkaufs als auszeichnende sogenannte „Qualitätsmarke", sagen
wir deutsch: als „Wertmarke".

Alle guten Volksbüchereien sind zuzulassen, soweit das geschäft-
lich eben möglich ist. Aber auszuschließen sind alle Anternehmungen,
welche sich dem Kampf gegen die Schundliteratur nur scheinbar an-
schließen oder gar Bücher der Nick Carter- und sonstiger Schundlitera-
turen selbst. Dem Arbeitsausschuß des Dürerbundes steht für das
neue Anternehmen die Vorlese und ein Vetorecht zu. Bücher, die
mehr als eine Mark kosten, kommen für diese Zwecke kaum in Be-

2. Aprilheft W3
 
Annotationen