DOI Kapitel:
Des dritten Bandes der physiognomischen Fragmente erster Abschnitt
DOI Kapitel:Drittes Fragment
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Physiognomik, Pfeiler der Freundschaft und Achtung. 59
die Physiognomik der Freundschaft ein Buch schriebe. In Einem Fragmente ist's unmöglich,
und mir ist's unmöglich. Das versprech' ich, wenn Gott Leben und Kraft erhalt, in dem befon-
dern Bande der physiognomischm Linien wenigstens eine Tafel von harmonischen und dishar-
monischen Umrissen vorzulegen. Aber was ist eine, was ist eilt Dutzend Tafeln für diese höchst-
wichtige, höchst gemeinnützige, höchst interessante Materie?
Nur das füg' ich noch bey, daß gerade heute, da ich dieß schreibe, mir eine hellreine Stirn,
ein Verstandreiches Äug' erschienen, oder vielmehr das erstemal recht nahe offenbar worden ist —
dem ich alle meine, aus bloßen Erzählungen und Uebereilungen beygebrachte Vorurtheile — mit
herzlicher Freude zu Füßen legte. . . Nun möchte man von dem Manne jagen, was man wollte,
ja — er möchte so gar wider mich thun, was er wollte .... Seine Stirn und sein Auge wa-
ren dem meinigen fester Grundpfeiler wo nicht von Freundschaft — doch von Achtung, und Ach-
tung, nicht ohne Liebe.
Viertes
die Physiognomik der Freundschaft ein Buch schriebe. In Einem Fragmente ist's unmöglich,
und mir ist's unmöglich. Das versprech' ich, wenn Gott Leben und Kraft erhalt, in dem befon-
dern Bande der physiognomischm Linien wenigstens eine Tafel von harmonischen und dishar-
monischen Umrissen vorzulegen. Aber was ist eine, was ist eilt Dutzend Tafeln für diese höchst-
wichtige, höchst gemeinnützige, höchst interessante Materie?
Nur das füg' ich noch bey, daß gerade heute, da ich dieß schreibe, mir eine hellreine Stirn,
ein Verstandreiches Äug' erschienen, oder vielmehr das erstemal recht nahe offenbar worden ist —
dem ich alle meine, aus bloßen Erzählungen und Uebereilungen beygebrachte Vorurtheile — mit
herzlicher Freude zu Füßen legte. . . Nun möchte man von dem Manne jagen, was man wollte,
ja — er möchte so gar wider mich thun, was er wollte .... Seine Stirn und sein Auge wa-
ren dem meinigen fester Grundpfeiler wo nicht von Freundschaft — doch von Achtung, und Ach-
tung, nicht ohne Liebe.
Viertes