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Lavater, Johann Caspar; Weidmanns Erben und Reich [Mitarb.]; Heinrich Steiner & Comp. [Mitarb.]; Reich, Philipp Erasmus [Bearb.]; Steiner, Heinrich [Bearb.]
Physiognomische Fragmente zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe (Band 3) — Leipzig: Weidmann und Reich, 1777 [VD18 9019747X-ddd]

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Des dritten Bandes der physiognomischen Fragmente sechster Abschnitt
DOI Kapitel:
Erstes Fragment
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Erstes Fragment.
Einleitung.
Ueber jugendliche Physiognomien.
Zimmermann in Hallers Leben.
„ ersten Jugendjahre begreifen die Naturhistorie des Menschen in stch. Sie entfalten die
„Werkzeuge der Seele. Sie entdecken den Grundstoff der künftigen Aufführung, die achten Züge
„des Temperaments. In einem reifem Alter herrsthet auch in dem aufrichtigsten Gemüthe die
„Verstellung, oder wenigstens eine gewisse Modifikation unserer Gedanken, die die Einsicht und
„die Erfahrung zeuget."
„Die Charakteristik der Passionen sogar, die uns auf eure unverwerfliche Art dieselben
„durch eine besondere Kunst, die man die Physiognomie heißt, auf dem Gesichte entdecket, ver-
„liert sich mit dem Alter nach und nach, dahingegen die Jugend die wahren Kennzeichen davon
„an die Hand giebt."
„Der Mensch ist also in seiner ersten Anlage unveränderlich. Er ist mit einer Farbe ge-
zeichnet , die auf keüle Art betrüglich ist. Der Knabe ist ein Werk der Natur. Der Mann wird
„durch die Kunst gebildet."
Lieber Zimmermann! wie viel wahres, wie viel falsches — wie viel unbestimmtes wenig-
stens in dieser Stelle!
Mich deucht — den Teig oder die Masse seh' ich wohl im jugendlichen Gesichte, aber nicht
so leicht die Form des künftigen Mannes.
Es giebt Leidenschaften und Kräfte der Jugend, und Leidenschaften und Kräfte des Alters.
Diese widersprechen sich oft in demselben Menschen, und dennoch sind die einen in dell andern eingc-
schlossen. Nur die Entwickelung zeichnet die Züge aus, die sie ausdrücken. Der Mann ist
doch nichts als der Jüngling durchs Vergrößerungsglas angesehen. Also find' ich im-
mer im Mannsgestchte mehr, als im Knabengesichte. Verstellung kann fteylich die morali-
sche
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