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Frauenspersonen. 295
Geschaffen sind sie zu mütterlicher Milde und Zärtlichkeit! All' ihre Organen zart, biegsam.
Unter tausend weiblichen Geschöpfen kaum Eins ohne das Ordenszeichen der Weiblich-
keit — Weichheit, Rundheit, Reizbarkeit.
Sie sind Nachlaut der Mannheit. . vom Manne genommen, dem Mann unterthan zu
seyn, zu trösten ihn mit Engelstrost, zu leichtern seine Sorgen; selig durch Kindergebahren und
Kinderzichen zum Glauben, zur Hoffnung, zur Liebe.
Diese Zartheit, diese empfindsame Beweglichkeit, dieß leichte Gewebe ihrer Fibern und
Organen — dieß Schwebende ihres Gefühles macht sie so leitfam, so führbar, und verführbar;
so leicht unterliegend dem wagendem, kräftigem Mannsgefchlechte —- durch ihre Reize aber doch
verführender, als der Mann durch seine Kraft. Der Mann ist nicht zum ersten verführt
worden, sondern das Weib; darnach auch der Mann durch das Weib.
Aber nicht nur äußerst verführbar — auch bildsam zur allerreinsten, edelsten, engelschön-
sten Tugend! zu allem, was Lob und Lieblichkeit heißen mag.
Aeußerst empfindlich Schönheit und Ebcnmaaß aller Dinge, ohn'alle-
mal an inneres Leben, Lnnem Tod, innere Verweslichkeit zu denken. Das Weib schaute an,
Kim Nnmn aut war. davon zu essen, und lieblich anzusehen; daß er auch ein an-
W Newell er klug machte, und nahm von desselben Frucht...
el, die weiblichen Seelen; Denken ist Kraft der Mannheit.
Z hr. Empfindung.ist Kraft der Weiblichkeit.
fer, kräftiger, als die Männer, aber nicht mit Zorn und Donner-
r sind sie nicht mehr — sind Mißgeburten, in so fern sie so herrschen)
dieser Thräne, diesem Seufzer!
Empfindsamkeit, der tiefsten unaussprechlichsten Gefühle, derallver-
lennbarsten Innigkeit fähig.
hwebt ein Zeichen der Heiligkeit und Unverletzlichkeit, das jeder fühlen-
m bewürkt ost ovidische Verwandürngen.
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