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Lavater, Johann Caspar; Reich, Philipp Erasmus [Bearb.]; Steiner, Heinrich [Bearb.]; Weidmanns Erben und Reich [Mitarb.]; Heinrich Steiner & Comp. [Mitarb.]
Physiognomische Fragmente zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe (Band 3) — Leipzig: Weidmann und Reich, 1777 [VD18 9019747X-ddd]

DOI Kapitel:
Des dritten Bandes der physiognomischen Fragmente zwölfter Abschnitt
DOI Kapitel:
Sechstes Fragment
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Z42 XII. Abschnitt. VI. Fragment.
Sechstes Fragment.
Vier männliche Köpfe. 8. 8. 8. 8.
i. eines sehr hell und richtig sehenden Denkers — der auch noch durch die Form des
Gesichtes, Blick und Mund und Kinn und Ohr und manche kleine Züge durchscheint — obgleich
ein Hauch von Hypochondrie das Ganze angeweht zu haben scheint. Wir reden nicht vom Origi-
nale. Hier ist das Auge kränkelnd, und, so groß es ist, von keiner großen Bedeutung. Ware die
Stirne, wie in der Natur, liegender.. wie viel freyer und offner! Kaltblütigkeit des Weisen im
ganzen Umrisse des Hinterhauptes.
2. Viel kenntlicher, und doch höchstens anpassende Larve der Wahrheit. Ein in aller Ab-
sicht gesundes, edles, Helles, nicht leicht sich wiegendes Gesicht. Der Umriß der Stinte nicht rein,
nicht keck genug —- sonst sowohl in Absicht auf Lage, als Höhe und Form — verlaßt euch drauf,
Forscher der Wahrheit, voll Ausdruck des lichtreinsten Menschenverstandes. Liefblick ist offenbar
im Uebergcmge von der Stirne zur Nase — und im herrlichen, beynah untrüglichen Auge. Das
Aug an sich ewig fester Buchstabe sichertreffenden Verstandes. Die Augenbraune ist nicht kräftig
genug. Die Nase brav und gesund. Der Mund äußerst überlegend und Geschmackvoll. Der
untere Theil, man decke ihn nur, thut dem obern wehe, und ist viel zu abgerundet. Die Hintere
Form des Kopfes empfindsamer, als i. In den übrigen Schattirungen vermiß' ich Zusammen-
hang und Wahrheit — — Heißt das nun nicht kalt, eißkalt, über das Gesicht eines Mannes ge-
schrieben — der mir einer der liebsten ist? dem ich mehr als keinem Sterblichen zu danken habe?
den ich durch und durch zu kennen glaube; dessen Schriften das reinste Gepräge von Wahrheitsliebe
und selbstdenkender Kraft und Eleganz h^^ — und der weit vortrefflicher ist, als seine vortreff-
lichen Schriften?
Des III. Ban- z. und 4. Dessen zween Söhne. Liebenswürdigkeit, Heiterkeit des Sinnes mW
des 0.
fel. 88 8 8. Naivete' ist in z. auffallend — und Adel der Seele. 4. soll viel mehr Geist besitzen?
Dann muß der Winkel des Mundes gewiß nicht so fern seyn vom Nasenläppchen, als hier! Die
Nase an sich, auch die Stirne zeigt offenbar mehr Verstandesfähigkeiten. Das Ganze mehr Leb-
haftigkeit und Eigensinn, als z. Auch das Ohr und die Kinnlade sind sanfter und geistreicher, als
in
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