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Lavater, Johann Caspar; Weidmanns Erben und Reich [Contr.]; Heinrich Steiner & Comp. [Contr.]; Reich, Philipp Erasmus [Oth.]; Steiner, Heinrich [Oth.]
Physiognomische Fragmente zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe (Band 3) — Leipzig: Weidmann und Reich, 1777 [VD18 9019747X-ddd]

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Des dritten Bandes der physiognomischen Fragmente zweyter Abschnitt
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Zweytes Fragment
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6Z

Zweytes Fragment.
E L w a s ü b e r P f e r d e.
Hiob.
du dem Pferde dm Muth gegeben, und seinen Hals mit Zorn ausgerüstet? Befiehlst du
„ihm, den Heuschrecken gleich zu springen? Sein prächtiges Wiehern ist Schrecken! Mit den Füs-
schen scharret es auf den Boden, freuet sich über seine Starke, und geht aus, den Waffen entgegen,
„Es spottet der Furcht und erschrickt nicht! Vor dem Degen geht es nicht zurück. Ueöer ihm tö§
„nen Köcher, glanzender Spieß und Waffen! Unter ihm bebt die Erde, und kaum berührt es sie.
„Es wird frecher, wenn es den Schall der Trompete hört, und schnaubt aus der Ferne dem Tref-
„fen entgegen, dem Rufen des Feldherr» und dem Kriegsgeschrey" ....
-Hb- -A- -H-
Ich bin nichts weniger, als Pferdekenner; aber das ist mir auffallend, daß es unter den
Pferden beynah eben solche Verschiedenheit der Physiognomien giebt, wie bey den Menschen
und deswegen vornehmlich soll das Pferd einem Physiognomisten merkwürdig seyn, weil es eins
von denen Thieren ist, deren Physiognomie wenigstens im Profil so viel merkbarer, scharfer und
charakteristischer ist, als so mancher anderer Thiere.
„Das Pferd ist von allen Thieren dasjenige, das mit einer großen Taille am meisten Eben-
„maaß und Zierlichkeit in den Theilen seines Körpers verbindet. Wenn man es mit den Thieren,
„die unmittelbar über oder unM so wird man finden: der Esel ist schlecht
„gebildet; der Löwe hat einen zu großen Kopf; der Ochs zu dünne Beine; das Cameel ist unge-
„statt, und der Rhinozeros und Elephant scheinen so zu sagen nur große lebendige Massen zu seyn.^
Es ist kaum ein Thier von so vieler, so allgemein anerkannter sprechender Physiognomie^
wie ein schönes Pferd.
„An einem wohlgebildeten Pferde muß der obere Thal des Halses, der an die Mahne
»geht, oder der Kamm, sich sogleich meiner geraden Linie erheben, die vom Bug ausgehr, und
„indem sie sich dem Kopfe nahet, eine Krümmung, dem Schwanenhalse gleich, bilden muß. Der
Phys. Frag!». II! Versuch. I untere
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