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Beschluß.
so hätten wir dann wiederum ein beträchtliches Stück unsers beschwerlichen Weges zurück-
gelegt, und ich hoffe, nicht ohne unserm großen Zwecke merklich näher gekommen zu seyn. Nicht
so viel näher, wie ich dachte, wie ich mir vorletzte, und dennoch, in einem andern Sinne, auch
wieder näher. Wer erfahrt's nicht — und wer erfährt's mehr als der Schriftsteller: — „Dkv
„Mensch nimmt sich in seinem Herzen einen Weg vor, aber der Herr richtet und lei-
„tet seinen Gang." — Ich bin wie vieles vorübergegangen, das ich nicht vorübergehen wollte —
und bin dagegen auf eben so viele Beobachtungen, Gedanken, nähere Bestimmungen gekommen,
aufdie ich nicht zu treffen dachte — die mir schnell unter der Feder gegeben wurden — und die
mir, wenn ich den Moment nicht wahrgenommen hätte — unwiederbringlich entflohen seyn wür-
den. Ich hoffte, viel mehr in diesem Theile Zusammenhängen zu können, um, wo immer möglich,
mich auf vier Theile einzufchränken. Auch drängte ich würklich fo viel zusammen, als mir möglich
war — und doch mußte ich noch eene Menge Porträte (von denen, die mir eingejandt wurden, oder
die ich selber mit Hinsicht auf dieß Werk verfertigen ließ!) unterdrücken, und werde nur sehr we-
nige davon dem vierten Theile noch entrücken können. Ich erschrecke würklich vor dem Gedanken,
wie viel nun noch Zu sagen übrig bleibt. Obgleich ich auch wieder weiß — „wenn ich alles gethan
„habe, was ich zu thun schuldig und vermögend bitt, daß ich in gewissem Sinne der Physiogno-
mik ein unnütM Knecht unbeschreiblich wenig, habe ich geleistet, gegen das,
was geleistet werden könnte und sollte — O! durften wir dem, so schon überaus geduldigen und
ermunterden Publikum mehrere Lasten auflegen — und gönnte uns die Fürsehung mehr Ruhe und
Stille — — Doch nein --wir wollen erst sehen, wie wir uns sonst helfen können.
Wir beriefen uns oft auf physiognomische Linien und Umrisse, als den Theil die-
ses Werks, worinnen wir die Summe und das Resultat unserer physiognomischen Beob-
achtungen und Empfindungen, nicht systematisch, denn dazu ist wahrlich die Physiognomik
lange noch nicht gereifet aber doch so ordentlich, so kalt, so rein, so unpoetisch, wie möglich, vor-
zulegen gedenken*
Noch
Beschluß.
so hätten wir dann wiederum ein beträchtliches Stück unsers beschwerlichen Weges zurück-
gelegt, und ich hoffe, nicht ohne unserm großen Zwecke merklich näher gekommen zu seyn. Nicht
so viel näher, wie ich dachte, wie ich mir vorletzte, und dennoch, in einem andern Sinne, auch
wieder näher. Wer erfahrt's nicht — und wer erfährt's mehr als der Schriftsteller: — „Dkv
„Mensch nimmt sich in seinem Herzen einen Weg vor, aber der Herr richtet und lei-
„tet seinen Gang." — Ich bin wie vieles vorübergegangen, das ich nicht vorübergehen wollte —
und bin dagegen auf eben so viele Beobachtungen, Gedanken, nähere Bestimmungen gekommen,
aufdie ich nicht zu treffen dachte — die mir schnell unter der Feder gegeben wurden — und die
mir, wenn ich den Moment nicht wahrgenommen hätte — unwiederbringlich entflohen seyn wür-
den. Ich hoffte, viel mehr in diesem Theile Zusammenhängen zu können, um, wo immer möglich,
mich auf vier Theile einzufchränken. Auch drängte ich würklich fo viel zusammen, als mir möglich
war — und doch mußte ich noch eene Menge Porträte (von denen, die mir eingejandt wurden, oder
die ich selber mit Hinsicht auf dieß Werk verfertigen ließ!) unterdrücken, und werde nur sehr we-
nige davon dem vierten Theile noch entrücken können. Ich erschrecke würklich vor dem Gedanken,
wie viel nun noch Zu sagen übrig bleibt. Obgleich ich auch wieder weiß — „wenn ich alles gethan
„habe, was ich zu thun schuldig und vermögend bitt, daß ich in gewissem Sinne der Physiogno-
mik ein unnütM Knecht unbeschreiblich wenig, habe ich geleistet, gegen das,
was geleistet werden könnte und sollte — O! durften wir dem, so schon überaus geduldigen und
ermunterden Publikum mehrere Lasten auflegen — und gönnte uns die Fürsehung mehr Ruhe und
Stille — — Doch nein --wir wollen erst sehen, wie wir uns sonst helfen können.
Wir beriefen uns oft auf physiognomische Linien und Umrisse, als den Theil die-
ses Werks, worinnen wir die Summe und das Resultat unserer physiognomischen Beob-
achtungen und Empfindungen, nicht systematisch, denn dazu ist wahrlich die Physiognomik
lange noch nicht gereifet aber doch so ordentlich, so kalt, so rein, so unpoetisch, wie möglich, vor-
zulegen gedenken*
Noch