K ü » stle r. 185
Achtes Fragment.
Vier Umrisse von italianischen Künstlern.
Ghiberti, Lombardi, da Vinci, Ferrucci.
ich nichts, nicht das mindeste von diesen vier Gesichtem wüßte — wär's
Tafel. möglich, nicht auf den Charakter von allen vieren zu treffen? Möglich / den Jtalianer
in Einem von allen vieren zu übersehen? Einige wollen in Ghiberti, ich will in Ferrucci am
ineisten Jtalienismus finden. Alle vier Gesichter sind auffallend physiognomisch. So, wie sie da
sind, ist nur Lombardi seines gut, und allenfalls eines Apostels nicht ganz unwürdig. Ghiber-
tis Ang ist das beste, dastehendste, das denkendste; Lombardis das edelste; er überhaupt den-
kender, tieferdringend, als der vorige — Da Vincis das treffendste, festeste; Ferruccis das
Genievollste und boshafteste.
Sehet hier auch vier Stufet: von Stirnen; Kraft - und Schöpfungsstirnen. Die erste —
die gebogenste und redendste — gewiß die biegsamste und Jmaginationsreichste. Die zweyte
kräftiger und verständiger; schon geradliniger. Die dritte perpendikulärer — mehr Steifsinn,
Trotzsinn, Eisensinn. Die vierte beynah eben so geradlinigt, aber viel liegender. Weniger Starr-
sinn als z, aber Bosheit.
Die Nasen von allen vieren äußerst signifikatif.
Ghibertis am meisten Verstand; Lombardis mehr Geschmack; da Vincis beydes zu-
sammen in hohem Grade; Ferruccis am meisten Kühnheit und Stolz.
Ghibertis Mund — wenigstens zehnmal besser, als Ferruccis.
Ghibertis Physiognomie, wie sie hier erscheint, im Ganzen, die Geschmackreichste;
Lombardis die edelste; da Vincis die größte; Ferruccis die roheste, gewaltsamste, frucht-
end furchtbarste.
- Phys. Lragm. IN Versuch.
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Achtes Fragment.
Vier Umrisse von italianischen Künstlern.
Ghiberti, Lombardi, da Vinci, Ferrucci.
ich nichts, nicht das mindeste von diesen vier Gesichtem wüßte — wär's
Tafel. möglich, nicht auf den Charakter von allen vieren zu treffen? Möglich / den Jtalianer
in Einem von allen vieren zu übersehen? Einige wollen in Ghiberti, ich will in Ferrucci am
ineisten Jtalienismus finden. Alle vier Gesichter sind auffallend physiognomisch. So, wie sie da
sind, ist nur Lombardi seines gut, und allenfalls eines Apostels nicht ganz unwürdig. Ghiber-
tis Ang ist das beste, dastehendste, das denkendste; Lombardis das edelste; er überhaupt den-
kender, tieferdringend, als der vorige — Da Vincis das treffendste, festeste; Ferruccis das
Genievollste und boshafteste.
Sehet hier auch vier Stufet: von Stirnen; Kraft - und Schöpfungsstirnen. Die erste —
die gebogenste und redendste — gewiß die biegsamste und Jmaginationsreichste. Die zweyte
kräftiger und verständiger; schon geradliniger. Die dritte perpendikulärer — mehr Steifsinn,
Trotzsinn, Eisensinn. Die vierte beynah eben so geradlinigt, aber viel liegender. Weniger Starr-
sinn als z, aber Bosheit.
Die Nasen von allen vieren äußerst signifikatif.
Ghibertis am meisten Verstand; Lombardis mehr Geschmack; da Vincis beydes zu-
sammen in hohem Grade; Ferruccis am meisten Kühnheit und Stolz.
Ghibertis Mund — wenigstens zehnmal besser, als Ferruccis.
Ghibertis Physiognomie, wie sie hier erscheint, im Ganzen, die Geschmackreichste;
Lombardis die edelste; da Vincis die größte; Ferruccis die roheste, gewaltsamste, frucht-
end furchtbarste.
- Phys. Lragm. IN Versuch.
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