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Lavater, Johann Caspar; Weidmanns Erben und Reich [Contr.]; Heinrich Steiner & Comp. [Contr.]; Reich, Philipp Erasmus [Oth.]; Steiner, Heinrich [Oth.]
Physiognomische Fragmente zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe (Band 3) — Leipzig: Weidmann und Reich, 1777 [VD18 9019747X-ddd]

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Des dritten Bandes der physiognomischen Fragmente zehnter Abschnitt
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Sechstes Fragment
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Siebentes Fragment
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bl. und Zwey männliche schattirte Profile,


256 X. Abschnitt. VII. Fragment.
Mann. Die Stirne, besonders wie sie in i. auffällt, ist nicht dumm — und das war der Mann ge-
wiß nicht. Das Auge, besonders die über dem rechten Auge sichtbare Tiefe, ist nicht gemein — aber
auch nicht groß. Die Nase in 2. ist bedeutender, als in i. Laum'gt und Zufriedener der Mund in i,
als in 2. wie denn überhaupt die ganze Figur 2. redliche, steife Orthodoxie im höchsten Grade
auödrückt. Der Einschnitt unterm Jochbeine gegen den Mund herab, ist wahrester Ausdruck ab-
gebrannten, von Eifer verzehrten Wesens.

Desm.Van-^)as obere kennet: wir schon aus zwo Silhouetten. Hier also das sprechende
Taftn^ Halbgesicht, voll Ueberlegung, treffenden Hinblicks, innerer Kraft, schnell und still
vollendeter That — innigster, kühnester Umfassung der Gottheit. Freylich — das Auge, das
wir hier sehen, ist weder so tief, noch so hell, noch so treffend, wie in der Natur, und dennoch
ist's gewiß kein gemeines Menfchenauge — unter dieser Augenbraune? unter dieser festen —
obgleich nicht felsernen Stirne! Im Uebergange von der Stirne zur Nase ist kluger Ver-
stand — obgleich dem Jünglinge noch Uebung der Klugheit fehlt. Das abermals zu kurze,
zu kleinliche Nasenloch verdirbt wieder viel vom Charakter der Männlichkeit, den die Nase hat.
Im Munde ist viel Ausdruck von fester Gelenkjamkeit — Das Kinn ist weder gemein noch un-
gemein. Das Ohr ist vornehmlich durch Proportion und Stellung vorteilhaft, wär's nur
besser ausgezeichnet. Dieser Jüngling, wenn er Mann ist, wie wird er würben auf die Geister
und Herzen aller Feinde und Freunde der Religion! wie kühn, wie tief, mit welcher schneidenden
Kraft
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