Myller, Angelicus Maria; Monath, Peter Konrad [Oth.]: Peregrinus in Jerusalem: Fremdling zu Jerusalem, Oder Ausführliche Reiß-Beschreibungen, Worinnen P. Angelicus Maria Myller, Ordens der Diener Unser Lieben Frauen ... Seine fünff Haupt-Reisen, Die er in Europa, Asia und Africa Vor einigen Jahren gethan Und unter Gottes Schutz glücklich vollendet hat, richtig erzehlet. Nebst umständiger Beschreibung aller ... Länder ... und Städte, samt deren ... Regenten ... und Gebräuchen ... mit vielen und nöthigen Kupffern und etlichen Land-Charten erläutert ... (Wien und Nürnberg: bey Peter Conrad Monath, 1735) [VD18 14518953-ddd]

in das heilige Land.

Provehimur portu; terræque Urbesque recedunt,

Zum Port hinaus, ins weite Meer;

Weich Land weich Stadt! gur Winde her !
Wir haͤben alſo innerhalb 3. Stunden bey éo. Welſche Meilen, ſo bey
uns zwoͤlff Teutſche ausmachen, gluͤcklich zuruck gelegt; mithin uns die
Inſel, Monte Chrifto genannt, gantz nahẽ vors Angeſicht kommen Nun
machte ſich ſchon ein jeder aus uns die Hoffnung bey continuirenden Wind
innethalb 24. Taͤgen ju Alexandria in Eghpten zu ſeyn, allein wir machten



alle unſeren Conto ohne Patron, und allzu fruͤhezeitig, wider das Welſche
Sprichwort non ſi fa il Conto fenza Padrone. Ehriſtus unſer hoͤchſter
Patron und HE wolte uns ſammentlich bey erſtgedachten Berg Monte
Ehriſto lehren das Chriſtliche Creutz ziehen; dann es kame vor daß wir
die Punta oder Seiten⸗Spitze dieſes Bergs erreichten, ein Wind, der un⸗
ſer Schiff nicht nur allein von ſeinen guten Lauff verhinderte, ſondern auch
gantz Krebs⸗gaͤngig machte; dieſer Wind kunte genennet werden: Feſtina
lentè, tarda, retarda; wann ich es aber recht ſagen will, ſo ware es eben
derjenige uns juſt im Angeſicht widerſetzliche Wind, ſo in der Mitte zwiſchen
Aufgang und Mittag entſpringet, den die Welſche Sirocco, die Teutſche
und Hollaͤnder Sudoſt, die Lateiner Eurus und Auſter Notabeliotes
nennen; er kame innerhalb wenig Stunden mit ſolchem Gewalt, auch mit
erſchroͤcklichen Donner und Hagel⸗Wetter vermiſcht, daß wir uns genoͤthi⸗
get ſahen, den Ruckweg zu ſuchen; anbey ware das Meer von Levante




nur ein Vatter unſer lang aufrecht ſtehen kunte.

Dieſe elende Schiffahrt dauerte mit uns bis in Sechſten Tag, und
ware ſie um deſto gefährlicher , je naͤher wir uns bey denen herumliegenden
Inſeln dem Ungluͤck eines Schiffbruchs ausgeſetzt befanden; dann bald
waren wir zu naͤchſt bey denen Inſeln Capraja und Gorgona, bald zwi⸗
ſchen Elba und Piansſa, jetzt zu Porto Ferrgjo, bald zu Porto Longoͤne;
unmoͤglich ware es in dem entwederen HON dieſen zwey Mecr-Borten einzu,
lauffen/ ſo gern der Schiff- Capitaine auch wolte; zumalen nicht allein fei—
ne Schiff⸗Leuth und Bots⸗Knecht durch fuͤnff gaͤntze Tag ſchon aufs aͤuß
ſerſte abgemattet, ſondern auch wir Reiſende anbey unausſprechlich viel ge
litten und ausgeſtanden.

Unter erſtgemeldten Fuͤnff Inſeln, iſt nur die eintzige Inſel Elba be—

Z
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Spanien Philippo V, gehoͤrig; Andertens die Veſtung Porto Ferajo dem
SGroß - Herkog von Florentz eigenthumlich, das uͤbrige dieſer Ynfel gehuͤrt
dem Fuͤrſten von Pismbino. Die drey Inſeln Gorgona/ Caprala, und

Monte

Fuͤnff In⸗
A
Gorgona,
Capraia,
EIba, Mon
te Chrifto,
Pianoſa.









































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