nach denen Tuͤrckiſ· Veſtungen von Seiten Afiaund Luropa, 371
Von Alexandria aus waren fie ohligirt ihren ordenlichen Cours
zu Verwahrung derer Tuͤrckiſchen Inſuln und Meer⸗ Haͤfen zu machen,
und ſo dann nach Herbſt⸗Zeit ſich wiederum in Conſtantinopel einzu⸗
finden.
Zoͤffftes Capitei
Fortſetzung unſerer Schiffahrt von denen Dardanel⸗
len auf Gallipoli zu, und von dar nach denen ſo genannten
Inſuln di Marmora.
EEcEni4. Auguſti 1726. ware endlich der gluͤckſeelige Tag der uns
) auf gut erfolgende Winde von Suden nach 26. taͤgigen Stillſtand
W an dieſem Ort die Ancker gu heben, und die Seegel auszuſpannen
vergoͤnnte; ſo geſchehen heut um die rr. Mittaͤgige Stunde, da wir de⸗
nen Dardanellen freudigen Urlaub gegeben, und ſelbige mit vollem Seegel
wohl getroͤſt vorbey paſſiret.
Gegen Abend é. Uhr gelangten wir vor der ſchoͤnen Stadt und Ve—
ſtung Gallipoli an. *
Dieſe Stadt liegt an der Meer⸗Enge des Helleſpontiſchen Canals von Stadt und
Seiten Euroͤpaͤ, auf einer Halb⸗Inſul in dem ſo genannten St. Geoͤrgen ——
Arm / da eine Uberfahrt aus Europa in Aſien iſt. A
Sie iſt Anno 1303. in Tuͤrckiſche Klauen gefallen, darinn ſie noch
zu dato hafftet, und unter Mahometaͤniſchen Governo von einem Baffa
regirt wird. *
Dero Groͤſſe betraͤgt im gantzen Umkreiß bey ı5. Welſche Meilen;
ift weitſchichtig mit häuffigen Gaͤrten und kleinen Haͤuſern auf Luͤrckifcher
2 aber aller Orten ſehr wohl beveſtiget, und mit einem Caſtell ber⸗
ſehen.
Das merckwuͤrdigſte in dieſer Stadt iſt zu ſehen der Zuͤrckiſche Ba—
ſar oder Beſaſten, nemlich der Ort, allwo man die Kauffmanns: Wags
ven feil biethet und perkauffet; Diefes Sebäu iſt ziemlich groß undhatetliche
Thuͤrne mit Bley bedecket und wohl verwahret.
Die Stadt wird von unterſchiedlichen Nationen und Glaubens⸗Ge⸗
noſſen bewohnet; man zehlet darinn bey 15000, Tuͤrcken/ coo, Oriechen,
und eben fo.viel oder wehr Juden, die alle da ihre Religions-Sreyheit uns
gehindert genieſſen , FONNEN, 410 4a0n 14
Ermeldter St. Georgen Arm ſant der Stadt Gallipoli hat gegen
Aaa2 ; Un⸗