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https://doi.org/10.11588/diglit.53376#0604
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A
498 3. Buch. 9. Cap. Reiß von Alexandria
daraus die ſubtileſte Criſtalline Glaͤſer zu machen, da und dorthin nacher
Europam verſendet.
Werthliebſter Leſer! es waͤre noch viel Denckwuͤrdiges von der Stadt
Alexandria und dero Segend zu beſchreiben; weilen Ichaber hier in meiner
Duͤrch Reis mich nur Taͤgelang aufgehalten, mithin alſo wegen Kuͤr⸗
tze der Zeit nicht alles durchſuchen und anmercken hab koͤnnen, als muſte
ich mir dieſes zu vollfuͤhren auf meine Wiederanherokunfft von Groß Cai⸗
ro vorbehalten; wo 5 ſo dann innerhalb io. Taͤgen meines Aufenthalts
in Alexandria das uͤbrigerſo wohl in, als auſſer der Stadt aufmerckſam
beſchauet und aufgezeichnet habe, gleichwie es der guͤnſtige Leſer zu Ende
dieſes dritten Buͤchs ausfuͤhrlich wird zu vernehmen haben.
Immittelſt trachtete ich in Alexgndria meine Reis nacher Ober⸗Egy⸗
pten / um von gegenwaͤrtiger und zu hieſigen Reiſen bequemeren Yahrs-Zeit
profitiren zu Fönnen, ſchleunigſt fortzuſetzen.
Den 106, December hakte ich die Ehr bey dem Frantzoͤſiſchen Herrn
Conful Monf. Marigny das Mittagmahleinzunehmen; wobey er mir licha
reich zu wiſſen gemacht, daß auf Morgen eine Caravana zu Land von hier
biß naͤcher Roffeto bereit ſtuͤnde; woruͤber ich ſo gleich mit dem Caravanier,
der in dem Haͤuſe des jetzt⸗gedachten Herrn Conſuls perſoͤnlich zugegen,
Accoͤrdo getroffen, mich dahin nebſt andern ſchadloß zu uͤberlieferen.
Neundtes Capitã
Reis von Atexandria uͤber Land nacher Roſſetto.
R En ı1 December ſchon vor anbrechenden Tage waredie Carava⸗
AN&>) nain guter Ordnung verſammlet/ dabey ich wich auch fruhzeitig nebſt
RO zwoeyen Irantzoͤſiſchen Kauffleuten Monf St. E’ tienne und Monf,
Marin ( an welche ich, von Conſtantinopel und Smyrng aus, ſchrifftlich—
recommendirt ware) perſoͤnlich eingefunden. Wir muſten aber alſo ver—
fammlet. und Reiß-fertig eine geraume Deit biß zum Abzug verweilen, zu⸗
malen die Stadt! Thore vor aͤnblickenden Zag Lichte zu Alexandria nicht
eröffnet worden.
Dieſe gantze Caravana ware nach Land⸗Gebrauch beritten, und nur
mit Kaͤllt⸗Chieren verſehen, weilen da die Pferde ſehr ſeltſam, und denen
Ehriſten verbothen iſt, ſelbige zu xeuten; sbermelötfe zwey Herren aber be⸗
dienten ſich ihres eigenen Waͤgeleins mit zwey Raͤdern/ (ſoman Chaife
rolante nenret, und ſonſten hiefiger Orten gantz unbekannt iſt, von
dreyen Maul⸗Thieren neben einander eingeſpannet gezögen , deren das mitt⸗
ſere vigleich die Brangarden truge. Eine dergleichen Gelegenheit zum Rei⸗
ſen
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A
498 3. Buch. 9. Cap. Reiß von Alexandria
daraus die ſubtileſte Criſtalline Glaͤſer zu machen, da und dorthin nacher
Europam verſendet.
Werthliebſter Leſer! es waͤre noch viel Denckwuͤrdiges von der Stadt
Alexandria und dero Segend zu beſchreiben; weilen Ichaber hier in meiner
Duͤrch Reis mich nur Taͤgelang aufgehalten, mithin alſo wegen Kuͤr⸗
tze der Zeit nicht alles durchſuchen und anmercken hab koͤnnen, als muſte
ich mir dieſes zu vollfuͤhren auf meine Wiederanherokunfft von Groß Cai⸗
ro vorbehalten; wo 5 ſo dann innerhalb io. Taͤgen meines Aufenthalts
in Alexandria das uͤbrigerſo wohl in, als auſſer der Stadt aufmerckſam
beſchauet und aufgezeichnet habe, gleichwie es der guͤnſtige Leſer zu Ende
dieſes dritten Buͤchs ausfuͤhrlich wird zu vernehmen haben.
Immittelſt trachtete ich in Alexgndria meine Reis nacher Ober⸗Egy⸗
pten / um von gegenwaͤrtiger und zu hieſigen Reiſen bequemeren Yahrs-Zeit
profitiren zu Fönnen, ſchleunigſt fortzuſetzen.
Den 106, December hakte ich die Ehr bey dem Frantzoͤſiſchen Herrn
Conful Monf. Marigny das Mittagmahleinzunehmen; wobey er mir licha
reich zu wiſſen gemacht, daß auf Morgen eine Caravana zu Land von hier
biß naͤcher Roffeto bereit ſtuͤnde; woruͤber ich ſo gleich mit dem Caravanier,
der in dem Haͤuſe des jetzt⸗gedachten Herrn Conſuls perſoͤnlich zugegen,
Accoͤrdo getroffen, mich dahin nebſt andern ſchadloß zu uͤberlieferen.
Neundtes Capitã
Reis von Atexandria uͤber Land nacher Roſſetto.
R En ı1 December ſchon vor anbrechenden Tage waredie Carava⸗
AN&>) nain guter Ordnung verſammlet/ dabey ich wich auch fruhzeitig nebſt
RO zwoeyen Irantzoͤſiſchen Kauffleuten Monf St. E’ tienne und Monf,
Marin ( an welche ich, von Conſtantinopel und Smyrng aus, ſchrifftlich—
recommendirt ware) perſoͤnlich eingefunden. Wir muſten aber alſo ver—
fammlet. und Reiß-fertig eine geraume Deit biß zum Abzug verweilen, zu⸗
malen die Stadt! Thore vor aͤnblickenden Zag Lichte zu Alexandria nicht
eröffnet worden.
Dieſe gantze Caravana ware nach Land⸗Gebrauch beritten, und nur
mit Kaͤllt⸗Chieren verſehen, weilen da die Pferde ſehr ſeltſam, und denen
Ehriſten verbothen iſt, ſelbige zu xeuten; sbermelötfe zwey Herren aber be⸗
dienten ſich ihres eigenen Waͤgeleins mit zwey Raͤdern/ (ſoman Chaife
rolante nenret, und ſonſten hiefiger Orten gantz unbekannt iſt, von
dreyen Maul⸗Thieren neben einander eingeſpannet gezögen , deren das mitt⸗
ſere vigleich die Brangarden truge. Eine dergleichen Gelegenheit zum Rei⸗
ſen