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Myller, Angelicus Maria; Monath, Peter Konrad [Oth.]
Peregrinus in Jerusalem: Fremdling zu Jerusalem, Oder Ausführliche Reiß-Beschreibungen, Worinnen P. Angelicus Maria Myller, Ordens der Diener Unser Lieben Frauen ... Seine fünff Haupt-Reisen, Die er in Europa, Asia und Africa Vor einigen Jahren gethan Und unter Gottes Schutz glücklich vollendet hat, richtig erzehlet. Nebst umständiger Beschreibung aller ... Länder ... und Städte, samt deren ... Regenten ... und Gebräuchen ... mit vielen und nöthigen Kupffern und etlichen Land-Charten erläutert ... — Wien und Nürnberg: bey Peter Conrad Monath, 1735 [VD18 14518953-ddd]

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https://doi.org/10.11588/diglit.53376#0902

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782 7. Buch. 4, Cap. Fovtſegung meines Biarttzu Arnica /





* — —

Damit ziehet man die Faͤſerlein gelinde aus einander und behaͤlt ſol⸗
che zwiſchen den beyden uͤbereinander gelegten KXämmen, daß nur die
aͤuſſerſten Ende davon auſſerhalb hervor ragen; die Kaͤmme, welche als—
dann auf einem Tiſch oder Banck veſt gemacht werden, müffen folgends
auf ſolche Weiſe zu einem Spinn-Rocken dienen. Um nun die Kälerlein
in einen Faden zu ſpinnen, gebrauchet man eine kleine und dinne Spindel,
die ſich leicht drehen laͤſt und oben mit einem Hacken verfehen iſt. An
den Hacken machet man einen feinen geſponnenen Faden veſt von gemeinen
Slachs mit welchen man die Amianti! Faͤſerlein, vermittelft Umdrehen der
Spindel zu vereinigen ſucht. Man haͤlt aber dabeh ein Gefaͤß mit Del
fertig um damit die Finger, als an ſtatt des Speichels beym gemeinen
Spinnen zu beſchmieren; dadurch werden die Iinger in gutem Stande
erhalten, weil der Amiqnti-Faden ſonſt die Haut angreiffet, und wuͤnd
machet; auch dienet ſolches dazu / daß der Faden an fich defto weicher
und gelinder werde.

Solcher Geſtalten nun laͤſt ſich der Faden nacheinander und mit zimm⸗
licher 4444 aufwinden, daß man hernach auf ordentliche Art und
Weiſe Leinwand daraus weben koͤnne. Weil aber der eingeſponnene
Flachs⸗Faden damit noch immer uutermenget ſſt, ſo brauchet man nur
denſelhen im Feuer auszubrennen, da dann die Leinwand (wie ich oben ge—
meldet) rein und gantz bleibet.

So viel von dem beruͤhmten Amianti⸗ oder Aßbeſt⸗Stein; mit deme
man es ſolcher maſſen, wann er nur in der Quantitaͤt naͤch Genuͤgen zu
bekommen waͤre, wohl auf eine ſichere Probe doͤrffte ankommen laffen.

Viertes Capitel.
Fortſetzung meines Diarii zu Arnica in der Inſul

Cypern / ſamt Anmerckung vieler andern denckwuͤr⸗
digen Sachen.

7 habe zwar von der Inſul Cypern ſchon in meinem erſten und



anderten Reiß-Buch ein und anderes merckwuͤrdig angeregt;

deme ungeacht, will ich hier, dem Geneigten Leſer mein in dem 1,

Buch am 8. Capitel und a4. Blat gethanes Verſprechen vollſtaͤndig zu
halten, annoch von dem Berg Olympo, oder ſo genannten Berg Monte
Croce, Creutz⸗Berg, wie auch von uͤbrigen Denckwuͤrdigketten dieſer
Inſul das mehrere zuverlaͤßlich beyfuͤgen; zumalen ich — —
dritte⸗


 
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