durch das weiſſe Meer biß nach Confiantinopel. — 387
wenige Wort auf Tuͤrckiſch zu denen Tuͤrckiſchen Mauths- Officiers ge⸗
ſprochen, wurden uns alle unſere Sachen ohne eintzigen Entgeld gantz
frey und fluchs ausgehaͤndiget/ womit wir ſo dann unfere Quaxtiers ge⸗
ſuchet, und zum Willkorum durch die Gaſſen Diefer Stadt aller Orten viel
an der Peſt geſtorbene Menſchen, die man zur Begraͤbnuß truge / begeg⸗
net haben; ſo uns nicht ohne groſſe Entſetzung, Forcht, und Schrecken
zu Hertzen gedrungen.
Funffzehendes Capitel.
Gluͤckliche Ankunfft zu Pera in Conſtantinopel/ ſamt
ſeinem nachfolgenden Diario.
¶ Achdeme wir zu Conſtantinopel gantz gluͤcklich angelanget, und all⸗
&X da von der Tuͤrckiſchen Mauth in Frieden entlaſſen worden, was
SEICY ve mein erſter Gang in die Behauſung des Kaͤhſerl. Miniſters
und Reſidenten Herrn Herrn Joſephs von Dirling, um dieſem ſogieich
meine geiſtliche Aufwartung und Veneration abzuſtatten, auch durch mei⸗
ne Patenten wegen meiner Anherokunfft geziemende Informaͤtion zu ge⸗
ben. Ich hatte aher das Gluͤcke nicht hochermeldten Kayſerl. Miniſter
bey meiner Ankunfft in Pera perſoͤnlich zu veneriren; inmaffen er ſich bep
gegenwaͤrtiger Peſt⸗ Zeit gleich andern Chriſtlichen Bothſchaͤfftern von
hier aufs Lande hinaus retirirt hatte; mithin ich mir dieſe meine Schule
digkeit abzulegen auf andere Zeit hab vorbehaͤlten muͤſſen.
gleitet hat; allwo ich in Abweſenheit des alldaſigen P. Superioris von
Dem angefehten Vicario Laoci P, Philippo Hajeck mit groffer Liebe und
Willfaͤhrigkeit bin bewillkommet und empfangen worden.
Heut als den 21. Augufßti bey nahe 6, Uhr Abends arrivirte juſt wie⸗
derum vom Lande zuruck der in dieſer £Shl. Reſidentz wuͤrdigft vorheſetzte
Oberer A, R. P. Joannes a S, Agnete S8. Irinit. Redemptionis
Captivorum aus Oeſterreich gebuͤrtig; dieſer nach erfehenen meinen Sa
tenten gabe feine Freud gar nercklich zu erfennen, Daß er mich als einen
geiſtlichen Pilger von Jeruſalem bey ſich unter geiſtlichen Dache liebreich
bewirthen Funnte, zeigte mir alſo gleich ein gelegentliches Zimmer zur
Ruh und Wohnung / und lieſſe wichin allen gank fürfichtig Derfchen
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