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Myller, Angelicus Maria; Monath, Peter Konrad [Bearb.]
Peregrinus in Jerusalem: Fremdling zu Jerusalem, Oder Ausführliche Reiß-Beschreibungen, Worinnen P. Angelicus Maria Myller, Ordens der Diener Unser Lieben Frauen ... Seine fünff Haupt-Reisen, Die er in Europa, Asia und Africa Vor einigen Jahren gethan Und unter Gottes Schutz glücklich vollendet hat, richtig erzehlet. Nebst umständiger Beschreibung aller ... Länder ... und Städte, samt deren ... Regenten ... und Gebräuchen ... mit vielen und nöthigen Kupffern und etlichen Land-Charten erläutert ... — Wien und Nürnberg: bey Peter Conrad Monath, 1735 [VD18 14518953-ddd]

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.53376#0601

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23 )0 ( GE 495
Achtes Eapitel,

Alexandria in Egypten wird ferners mit ſeiner denck⸗
Alex —4 Gegend beſchrieben.

INMfaͤnglich wurde dieſe Stadt No benamfet; nachgehends aber iſt
D fie voͤn dem Kunſtreichen Baumeiſter Dinocrate auf Befelch des
VE groffen Alexanders Macedonier Koͤnigs da dieſer von den Tem—

pel des Fuͤpiter Ammons zuruckgekommen , im Jahr ver Chrifti Ankunfft

331. herrlich erbauet, erweitert , und von dem Namen Alexandri/ Alexand⸗

ria betitult worden.

Tuͤlcken und Arabier pflegen ſie heuntiges Tages aus Verſtimplung

des Namens Alexandria, Scanderia zu nennen. Dieſe Stadt iſt längs

dem Meer hin erbauet, und mit dreyen natuͤrlichen Meer⸗Haͤfen verſehen,

die aber wegen allzutieffen Grunds und vieler Stein⸗Klippen, nicht aller⸗

dings ſicher und zuverlaͤßlich die Anckern zu erhalten.

Der Meer Hafen Tuͤrckiſch Marſa, Franköfifch Port Neuf genannt,

hat auf beyden Seiten der Einfahrt zwey Schlöfler, wovon das groͤſſere

den Namen Faruon traͤgt; dieſes folle nach alter Tradition auf dem Stein,

hauffen des uralten Fanals Thurms Pharos erbauet ſeyn worden.

Pharos ware vor Alters bey der Einfahrt zu Alerandria eine kleine

Inſul, die nunmehro durch einen Damm wit der Stadt vereiniget iſt.

Alerander der groſſe wolte anfaͤnglich auf dieſer Inſul eine Stadt erbauen,

we ilen er aber die Weite und das Spatium daraͤufnicht gefunden als hat

er Alexandria gleich gegen uͤber am geſten Lande erbauen laſſen.

Nachgehends wurde auf der Ynful Pharos ein ſehr hoher und kuͤnſt⸗ Pharos

licher Zhurn, von Ptolemaͤo Philadelpho Koͤnig in Egypten erbauet / da 1444

er zu Eron und Scepter gelanget in der 124. Olympiade , in dem 470, Welt;

Jahr dor Erbauung der Stadt Rom; der Baumeiſter deſſelhen ware der Wunder,

deruͤhmte Soſtratus, welcher auf Koͤniglichen Befelch und Unkoſten, goo.

Talenten Gold darzu angependet, und ſelbigen in ſeiner Kunſt und Herr⸗

lichkeit ſo weit gebraͤcht, daß ſothaner Thurn Pharos, ſo von der Inſul den

Namen beybehalten von der gantzen Welt unter die ſieben Welt ⸗Wunder

gezehlet woͤrden. Dieſer Thurn aber diente mit dem darauf ausgehenckten

Jaͤnal-Licht bey naͤchtlicher Weile, allen da ein oder auslauffenden Schif⸗
fen, wegen groſſer Gefaͤhr deren allda hefindlichen Stein⸗Klippen und
Sand⸗Baͤncken. Von dieſer Zeit her pflegt man alle Sanal, Thuͤrne und

acht Lichter, ſo wohl im Mittellaͤndiſchen/ als Aegaͤiſchen Meer, Pharos
oder Phare zu nennen. i



—— WE



Die



 
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