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Myller, Angelicus Maria; Monath, Peter Konrad [Oth.]
Peregrinus in Jerusalem: Fremdling zu Jerusalem, Oder Ausführliche Reiß-Beschreibungen, Worinnen P. Angelicus Maria Myller, Ordens der Diener Unser Lieben Frauen ... Seine fünff Haupt-Reisen, Die er in Europa, Asia und Africa Vor einigen Jahren gethan Und unter Gottes Schutz glücklich vollendet hat, richtig erzehlet. Nebst umständiger Beschreibung aller ... Länder ... und Städte, samt deren ... Regenten ... und Gebräuchen ... mit vielen und nöthigen Kupffern und etlichen Land-Charten erläutert ... — Wien und Nürnberg: bey Peter Conrad Monath, 1735 [VD18 14518953-ddd]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.53376#0592

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— —

AT n

, —

1

— 3. Buch. 7.Cap. Von Auoſchiffunt
Das ſiebende Capitel.

Von unſerer Ausſchiffung zu Alexandria in Egyp⸗
ten; ſamt Beſchreibung dieſer Stadt, und dero
denckwuͤrdigen Sachen.

E Cn s. Derember wurde fruhzeitiger Anfang auf unſerer Tartana
_ j mit Ancſchifung aller da befindlichen >].\afiagi£r8 gemad)t; der
Tuͤrckiſche Kauffwann € der dieſes Frantzoͤſiſche Schiffe biß anhe—
ro gemiethet) ware mit ſeinen Chriſtlichen Sclaven und uͤbrigem Gefol⸗
ge der erſte ans Land; nach dieſem lieſſe ich mich ebenfalls mit einem Cais
Ho oder kleinem Schifflein dahin bringen, und von dar nacher Alt⸗
Alexandria zu dem Hoſpitio der Wohl⸗Ehrwuͤrdigen P. P. Franciſcaner,
unter der Jeroſolymitaniſchen Cuſtodia, hinausfuͤhren; allwo ich von dem
der Zeit voͤrgeſetzten Ohern, P. Ludovico Caccia, mit groſſer Liebe bin be⸗

willkommet und bewirthet worden. ;

Zwey Stund nach meiner Ankunfft im Cloſter zu Alerandria, gienge
ich da meine Andacht zu verrichten, und dem liebreichen GOtt, an dem
heuntigen Feſt/ Tag des Heil. Nicolai, als abfonderlichen groſſen Patrons
der Schiffenden, das Heil. Meß⸗Opffer beſt⸗moͤglichſt aufzuopfferen, daß
gr mich duͤrch Fuͤrbitt feiner Heiligen bey ſo gefaͤhrlicher Winters⸗Zeit
zu Meer, von Conſtantinopel bib anhero, hey Geſundheit und Le⸗
ben, auch ſchadloß bey aller Gefahr barmhertzig erhalten und beſchuͤtzet

at.
Nach verrichter Andacht wurde ich zu Mittag in aller geiſtlichen Liebe
und Freundlichkeit tractirt/ auch mit einer gelegenen Wohnung auf die
Zeit meines alihieſigen Aufenthalts, beſtens verſehen.

Dieſes Cloſter iſt zu Alt⸗Alexandria auf einer gar angenehmen Ge⸗
gend in der freye ſituirt, und von Neu⸗Alexandria eine gute Viertel⸗Stund
abgelegen; auch treffſich wohl gehauet, mit einem Mittel⸗Hof, Sarten
und Waſſer⸗Eiſteru verfehen. Ringsherum ſiehet man viel alte zuſam⸗
men gefallene koſtbare Gebaͤude, davon noch die Menge Saͤulen von aus⸗
erleſtleſten Marmor Stein/ ſo wohl kleine, als groſſe, von der Erden halb⸗
Gedeckt , nebft alten Schwib Boͤgẽn / Pfeilern , und gewoͤlbten Wohnun.
gen herausblicken. An dieſem Grt (wie ich taͤglich mit Augen geſehen)












und viel von feitfamen Antiquitäten gefunden, als Da feynd , verfchiedene
Gus unterſchiedlichen Metallen gegoſfene Medailles und Muͤntzen, von al⸗
ten
 
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