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Fleinen nnachtbaren Ort Caſaroſa genannt z hier verlieſen wir das Meer
zur Lincken, und kehrten uns von dar zur Rechten hinauf gegen Roſſetto
3u, über unbequemen pur lauteren Sand⸗Boden / da hin und wieder Fein
Hauß mehr angutreffen, ja ſo gar auf der Erden Fein Graͤßlein/ oder wach⸗
ſendes Wuͤrtzelein zu ſehen. Auf dieſem Weege hatten wir drey groſſe Ge⸗
fahren zu befoͤrchten z erſtlich einen unverhofften Anfaü derer hier umſtreif⸗
fenden Arabiſchen Bößroichter z andertens die ſtarcken Sturm: Winde ,
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die bifweilen an dieſem Oit gantze Sand⸗Berge überfeken; und mit ſelbi⸗
gen auch gange Caravanen von Menſchen und Vieh elendiglich vergras
ben; oDer drittens, einen bevorſtehenden gewaltigen Regen! der hier im
Monatch December und Januari wie nachgehends zu erſehen) gar nichts
anı iſt; dann ſo bald es auf dieſer ſandichtigen Sttaſfen zu reguen
nlaͤnget ‚ 4nD nur ein wenig anhaͤlt, flugs wird alles Grundloß , und
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ım nerfindfen gefaͤhrlich; weilen auf dieſen oͤden Sand-Boden, auch oh—
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ſf⸗ſumpfige Gruben ſich zeigen, worinn es vielmal das
Leben koſtet.
Aus dergleichen und mehr andern Urſachen ſeynd auf dieſer ſo gefaͤhrli⸗
chen Straſſen/ von Caſaroſa an biß auf Rofetto, hoͤhe Pfeiler gepflans
tzet deren einer von dem andern ſo weit entfernet, als das menſchliche Aug
ertragenkan um andurch allzeit ſichtbare und ſichere Weeg⸗Weiſer im An—
geſicht zu haben. Wir eileten deroͤhalben mit unſerer Caravana gewal⸗
hinfort, daß wir noch bey Tage diefe Gefahr⸗volle Paſſage ſchleunig uͤber⸗
ſchreiten, und mit guter Zeit in Roſetto eintreffen koͤnten.
Das zehende Capitel.
Ankunfft zu Roſſetto in Egypten, ſamt Beſchrei⸗
bung dieſer Stadt und Gegend.
EXVEy nahe 3. Uhr Abends am vorgeſetzten ı1, Decemher gelangten
W wir mit Gatt gluͤcklich zu Roſſetto an, aber unter einen ſo heffti⸗
— ” ‚gen Platz⸗Regen dergleichen ich ſelten in Europa geſehen; wor—
uber mirefo gleich zu Gemuͤth gefuͤhret, waͤs maſſen jene nicht wohl geſchrie—
ben, die da behaupten wollen Daß es in Egypten niemal rcgne; wahr iſt
dieſes zu Sommers-Zeit, wo kein Tröpflein Waſſer vom Himmel faͤllet,
nicht aber in unferen Winter-Monathen, als da ſehnd November, Decem⸗
her, 2c, Die ſo haͤuffigen Regen witbringen, als jemal der Sommer in un—
ſern Laͤndern geben kan, ſo aber in Egypten um ſolche Zeit denen durfuden
Feldern von dem Fluß aller Orten erſetzet wird.
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