des Lebens und Tods des frommen Dayida, 74r
burts-Srämmen ihres Geſchlechts die Slorte erreichet, und wer⸗
den in ihren Caͤgen im Lob gehalten; — Dieſe ſeynd Miänner
der Barmhertzigkeit, deren Frommkeit nicht ermangelt hat; —
Ihre Leiber feynd In der Rube begraben worden, und ihr Na—
inen lebr von Stammen zu Stammen; Ihre Weißheit ſollen
die Dölcker erzehlen, und ihr Lob die Kirche ausſprechen.
Drittens it ohne deme allen Reiſenden verlaubt und rathſam, in
Beſchreibung eines Orts, auch alle deſſen denckwuͤrdige Begebenheiten,
nicht allein gegenwaͤrtig/ ſondern auch verfloſſener Zeiten mit einzufuͤhren,
ynd von wuͤrcklich hintexlaſſenen wahren Merck-Zeichen, durch perſoͤnlichen
Mugenfchein, eine zuverlaͤßliche Gewißheit der Nach: Welt wiederhohlter
maſſen an Tag zu legen. Dann einmal jener Poet ſehr wohl geſungen:
Segniüus irritant animos, demiſſa per aures,
Quäm quæ ſunt oeulis commiſſa fidelibus. - -
Vilus certificat, plus, quàm quod Cicero narrat.
Zu Teutſch/ hauptſaͤchlich und Furk : '
Die Gwißheir zu —
Gilt Sehen mehr als Sagen.
So, wie ich eben, in der Beſchreibung der Syriſchen Haupt⸗Stadt
Alepo, von unſerem Alepiniſchen Blut⸗Zeugen David ſeinen Glorreichen
Kaiuͤpff mit auhaͤngigen augenſcheinlichen Umſtaͤnden, dem geneigten Leſer
hier nicht verſchweigen hab wollen. '
Nächfthin aber wiederum auf mein gewoͤhnliches ReißHiarium die
Wendung zu machen, folget:
Vierzehendes Capitel.
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Von uͤbrigen merckwuͤrdigen Dingen der Stadt
Alepo; beſonders auch ven der alldaſigen und in ganß Levante
beftudlichen Judenſchafft; ſamt einer gegruͤndetey Vorſtellung
des allgemach laut Allmanach / anruckenden Untergangs
der Mahometaniſchen Sect, und des gantzen
Ottomanniſchen Reiches.
SEn 10. April 1727, da Sründonnerfiag Ware, gienge ich, nach
volendten GOttes⸗Dienſt bey denen Wohl⸗Ehrwuͤrd. PP, Fran-
E cifcanern, In die ſo genannte Vorſtadt Judaida hinaus, allda
die Kirchen⸗Funetionen der Griechen Armenier, abſonderlich der Maroni⸗
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