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Myller, Angelicus Maria; Monath, Peter Konrad [Oth.]
Peregrinus in Jerusalem: Fremdling zu Jerusalem, Oder Ausführliche Reiß-Beschreibungen, Worinnen P. Angelicus Maria Myller, Ordens der Diener Unser Lieben Frauen ... Seine fünff Haupt-Reisen, Die er in Europa, Asia und Africa Vor einigen Jahren gethan Und unter Gottes Schutz glücklich vollendet hat, richtig erzehlet. Nebst umständiger Beschreibung aller ... Länder ... und Städte, samt deren ... Regenten ... und Gebräuchen ... mit vielen und nöthigen Kupffern und etlichen Land-Charten erläutert ... — Wien und Nürnberg: bey Peter Conrad Monath, 1735 [VD18 14518953-ddd]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.53376#0665

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in Egypten beſchrieben werden. 157

Zu geſchweigen viel andere dergleichen Monumenten, haſt nun Kieber
Sefer! hie gegenwaͤrtig ſo wohl die Pyramiden und unterfchiedliche Saus
jen, alg auch die Geflalt der Mumien (die ich in nachfolgenden Capitelbes
ſchreiben werde) in Kupffern ausführlich zu betrachten.

Siebenzehendes Capitel.
Von denen einbalſamirten Egyptiſchen Nenſchen⸗
Mumien/ und deren heilſamen Gebrauch zur Artzney und

edieine; wie auch von Urſprung und Krafft des Oppo⸗Balſams,
oder ſo genannten Balſamo della Mecka.















* welſche Meilen von denen erſten obangeregten Pyramiden,
2

mien gefuͤnden; man muß ſich aher in dem ermeldten Dorff mit dem all⸗
daſigen Schech woht verſtehen, ſo wohl fuͤr die Wache zur Sicherheit,
als 7 dieſe Oerter zu ſehen; davor man ein gutes Stuck Geld zu be⸗
ahlen hat.

4 Dieſe Mumien ſo nichts anders alg todte Menſchen Coͤrper, wer⸗
den da in einem groſſen und ſandigen unterirrdiſchen Kirch⸗Hoff gefundenz
allwo ein gelber und uͤber bie maͤſſen ſubtiler Sand eine groſſe Menge
Gruben bedecket, die ale nach der Schnur aus weiſfen Stein gemacht
ſehnd; eine jede deroſelben iſt vtereckicht , und ſchluͤſſet ın ſich viel von ein⸗
ander abgeſonderte Gemaͤcher, worinn man dieſe Mumien, oder todte Leich⸗
name, theils in Graͤbern dieſes Steins theils in Kuͤſten, oder Saͤrgen von
Sicomoro⸗Holtz/ ſo nicht verfaulet, findet.

Alle dieſe Mumien und wenſchliche Leiber, ſeynd nach ihren Todt
mit dem allerkoͤſtlichſten Arabiſchen Balſam von Mecka einbalſamiret
worden, um dadurch die verſtorbene beruͤhmte Leute der Nach⸗Welt
gleichſam unſterblich zu machen; und fagte mir da der beruͤhmte Medicus,
pietto Pranceſeo Mainardi, daß die Egyptiſche Mumien meiſtentheils
Eoͤrper von Weibs-⸗Bildern ſeyen, welche in ihren Leb⸗Zeiten ſehr hoch
gefchäßet, durch ihren Amazoͤniſchen Geiſt und Heldenmuth fo viet ver⸗
moͤgt, daß ſie nach ihren Todt von denen Egyptiern durch köſtbere Cin-
balfamirung / denen Nachkoͤmmlingen Preiß - wuͤrdig hinterlaffen worden.
Nun hat der Arabiſche Balſam die Krafft / durch ſeine Oel⸗reiche Wuͤr⸗
ckung einen Leib von aller Faͤulung biß in viel Welt⸗Hundert ja Tauſend

8 . @





















 
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