nach Laodicea in Syrien. 2
Den ra. Februarii ſetzten wir unſeren Schiff-Lauff mit guten
Winden beſtaͤndig fort, in gerader Linie auf Lasdicea zu; welches Ort
goir annoch heut gegen ſpaͤten Ahend ins Angeſicht bekommen; zumalen
aber die Einfahrt des alldaſigen Meer Hafens ſehr eng und gefaͤhrlich, als
getraueten wir uns nicht ſelhigen unter tunckelen Himmel zu paſſtren; da⸗
hero wir dieſe gantze Nacht zwiſchen L40dicea unDd Antiochia durch
Bordeggireu und ůmſchweiff machen unſere Schiff⸗ahrt zu unterhalten
gemuͤſſiget worden.
Siebendes Capitel.
Von meiner Ankunfft zu Laodicea, ſamt Beſchrei⸗
bung dieſes Orts. _
En 15. Februarü gegen ro. Uhr Mittages hatten wir das Gluͤcke
von dem lieben Himmel in dem Laodiceiſchen Meer⸗Port mit vol⸗
len Seegel wohlgetroͤſt einzulauffen. x
Nach guͤsgeworffenen Ancker, und gepflogener Richtigkeit mit wei—
nem Enhüſchen Schiff⸗ Capitain Abraham Loreng, der mich waͤhren⸗
der dieſel Schiff Faͤhrt in allen gar wohl gehalten/ lieſſe ich mich ohnvers
weilet mit einem kleinen Schifflein ans Land ſetzen; allwo mein erſter
Weeg mit beyhabenden Sachen zu der Tuͤrckiſchen Haupt⸗Mauth ware.
Beh dieſer mufte ich eine geraume Zeit lang warten, biß die Tuͤrckiſche
Mauth- Officiers meine Sachen in Augenſchein nahmen/ inmaſſen ſie zu Kenegaten
Haufe mit anderen beſchaͤfftiget waren. . Endlich kamen zwey in Tuͤrcki— }‘q‘?fib *
ſcher Kleidung gank ſtoltz herein getretten, deren einer ein Jud, der ande⸗ auf Türckis
ve ein Ehriſtllcher Renegat geweſen; dieſer gruͤßte mich ſo gleich in Wel⸗ ſchen Mau⸗
4 Sprach / mit der Anfrag: Woher ich kaͤme: Worans ich ſchon then.
eicht abgenommen, daß dieſer Tuͤrck laut Zeugnus der Schrifft: Loque-
Ja tua te manifeſtum facit, wegen ſeiner Ausſprach unfehlbar ein Wel⸗
ſcher Renegat ſeye, alg durch welche ich die Welſche Sprach hey ihige fuͤr
ſeine Mutter⸗Sprach genugſam erkennen kunnte; ich gabe ihme alſo auf
alles Antwort.
Wie es nun mit der Beſchauung auf die Caſſetta oder Truhe anka⸗
me fragte er mich abermal auf Welſch: Padre! che Chofa deptro?
—77— was iſt hier in dieſer Truhe? Auf dieſe Frag gab ich ihm
urtzhin zur Antwort: Vi ſooo delle Reliquie d’un Corpo vmano; Zu
Teuͤrſch! Es iſt der UÜberbleibfel darinn von einem menſchuchen
Leibe, Hoͤre aber, guͤnſtigerLeſer! ich hatte dieſe Worte noch nicht voͤllig aus⸗
Mmmm ge⸗
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