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Myller, Angelicus Maria; Monath, Peter Konrad [Bearb.]
Peregrinus in Jerusalem: Fremdling zu Jerusalem, Oder Ausführliche Reiß-Beschreibungen, Worinnen P. Angelicus Maria Myller, Ordens der Diener Unser Lieben Frauen ... Seine fünff Haupt-Reisen, Die er in Europa, Asia und Africa Vor einigen Jahren gethan Und unter Gottes Schutz glücklich vollendet hat, richtig erzehlet. Nebst umständiger Beschreibung aller ... Länder ... und Städte, samt deren ... Regenten ... und Gebräuchen ... mit vielen und nöthigen Kupffern und etlichen Land-Charten erläutert ... — Wien und Nürnberg: bey Peter Conrad Monath, 1735 [VD18 14518953-ddd]

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https://doi.org/10.11588/diglit.53376#0898

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778 Buch. 3 Cap. Abſeeglung von Alerandrera,

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Den 28. April wurde uns da die Ahſeeglung des Hollaͤndiſchen
Schiffes nacher Livorno unter dem Fraatzoͤſiſchen Capitait Monl. udis
bert Kumöd gemacht, bif auf 30.Diefes MonathS gu Y⏑
N 29, Ayril lieſſen wir allgemach unfere benhabende Sachen ein⸗
ſchiffen, und hielten uns fertig auf nachfolgenden Tage das Schiffe per⸗

ſoͤnlich zu beſteigen.
; Drittes Capitel.
Abſeeglung von Alexandreta nach der
Inful Cypern.
SCn ;o April wurde fruhe Morgens um 8. Uhr das Zeichen mit einem
Canon⸗Schuß zur Abſeeglung gegeben; dahero ich mich behende
mit meinem Maroniten (¶ dabey ſich auch zu gleicher Zeit die zweh
Roͤmiſch⸗Catholiſche Griechen und Gebruͤder Lazars , ſamt dem Armeni⸗
ſchen Kauffmann Hagy Pietro, eingefunden) auf das Schiffe begeben,
und daͤrauf in aufgezeichneter Wohnung Beſitz genommen.
Dieſes Schiffe wurde die Heil. Koͤnigin Johanna benamſet, dem
Gebaͤu nach eine Fregata, und fuͤhrte bey 20. — Geſchuͤtze.
Der Accovd Jwiſchen mir und dem Schiff - Capitain,iſt fuͤr Schiff⸗
Lohn und ſeine Tafel / zugleich vor meine Perſon und beyhabenden jungen
Haͤroniten, gar leicht mit wenig Worten getroffen worden.
Nun-ware alfs heunt Abends ſchon alles eingeſchiffet, und Seegel—
fertig; die ſtarcken Winde von Niedergang aber lieſſen uns die Ancker nicht
heben / unſern Abzug zu nehmen. !
Den ı, May 1727. continuirten noch mit gewaltigen Anhalt die ge—
ſtrige Winde von Ponente; ſo, daß wir uns den heuntigen Tage / und die
darauf erfolgende ganke Nacht gemuͤfſiget fahen, ober Ancker in Seduh
zu ſtehen, und mit GOttes Huͤlf favorable ABinde von Levante biß
Morgen zu erwarten. Zum Theil ware dieſe Verzoͤgerung unms Schiffen⸗
den nicht unangenehm/ weilen an hohen Feſt⸗und Apoſtel-Taͤgen/ wie
heunt, u Meer nicht gur ausfahren iſt; wie ich es in meinen bißherigen
Reiß⸗Beſchreibungen daund dorten, durch leidige Exempel erwieſen habe.
Den 2. May ſchickte uns endlich der guͤtige Himmel erwuͤnſchte
Winde von Nord Oſt, Krafft deren wir , nach gehobener Ancker, unter
ESeegel gegatgen, und dem Land Syrien für dißmal Urlaub gegeben-
Heuͤnt gegen Abends 6, Uhr gelangten wir zu den Vorgebuͤrge bey
Antiechia, alda mit Sonnen Untergang auch die AGmde manqui-
zen begunnten , alfo, Daß wir die ganke heuntige Nacht/ wie auch 8









 
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