t. Zuch. 11. Cap. Reiß von Zeirut nacher Saida,
Eylfftes Capitel.
Reiß von Beirut nacher Saida, oder Sidon.
e Cn 17 Wertzen vor anbrechenden Tag zogen wir von Deirutk aus,
Z} nacher Saida oder Sidon dahin wir zu Lande 24. welfche Meile
SX mit heuntiger Tag⸗Reiß durch GOttes Seleit glücklich (doch
nicht ohne groffe Gefahr von dem auf dieſer Straſſen han und wider ſtreif—
fenden Arabier⸗ Geſindel angegriffen zu werden) zuruck gelegt, und allda
gegen s. Uhr Abends frölich angelanget.
Wir wurden in Saida bey unſerer Ankunfft, ſowohh in dem Seiftkis
chen Hoͤſpitio der Wohl⸗Erwuͤrdigen P. P. des heiligen Lands, als auch
yon dem Frantzoͤſiſchen Herrn Conful Monſieuꝝ de 1a Maire gar freund—
fich und liebreich emßfangen. Zuraahlen aber fuͤr uns da keine bleibende
Sitadt ; alg ware vor allen anderen Aaliegenheiten unſere erſte Sorg von
hier wiederum in Baͤlde eine Carayana nacher Ptolemaida aufzuſuchen,
ünd von der Zeit ſo viel als moͤglich, zu profttiren.
Stadt Sai⸗ Immir elſt beſahe ich wit groſſer Aufmerckſamkeit dieſe denckwuͤrdi⸗
4 derSi⸗ geuraͤlte Haupt⸗Stadt in Phoͤnicien mit allen ihren Antiquitaͤten, und
* Seltfamfeiten , fo viel, alg mir die Furke Zeit meines Aufenthalts in Si
don zuliefle ; obſervirte alſo gleich anfänglich , daß dieſer Orth vor alten
Zeiten , will nicht fagen vor Tauſend zwey Tauſend und mehr Jahren,
eine von Den alleraröften und herrüchiſten Haupt-Stäoten in Orjent muͤſſe
geweſen feyn; ſo ich leicht abnehmen kunte aus denen ſehr weitlaͤuffigen
eingefallenen groͤſſen Gebaͤuden um dieſe Stadt weit und breit herum;
abſonderlich, gegen Aufgang Der Sonnen, da wohl das alte Sidon (wie
Gen, io. man fagt, von Sidone dem erſtgebohinen Sohn Canaans erbauet) mag
geftanden ſeyn; fo-Daß ſie Joſue nicht unbillich eine groſfe Sradr genen⸗
net hat z die duͤrch viel Welthundert in groſſen Flor und Anſehen auch
bis zu Roͤmer⸗Zeiten eine von den gröften und fürnehmfien im Lande ge⸗
wefen. Sie haͤt nicht nur altein im Alterthum, fondern auch an Schoͤn—
ycif und Nagnificence der Stadt Tyro gantz nichts bevor gelaſſen; dann
ſie ware viel lange Jahr eine praͤchtige Reſiden Stadt vieler Koͤnige, dar⸗
jnnn üuter anderen die in Goͤttücher Heil. Schrifft angeregte Propheten⸗
„Res 23 Mörderin Hezabel, eine Tochter des Sidonier ACNIgS Erbbaal geboh⸗
165 ” yen, nachgehends mit dem gottloſen Iſraeliter⸗ Ronig Achab verehli⸗
chet worden. Von welchen Zeiten her Sidon bis auf die Ankunfft Chri⸗
ſti des Ern von Heyden und Unglauͤbigen beſeſſen, und regieret wur⸗
de:z wie aug den Worten Chriſti bey Matthaͤo gar leicht zu era‚cbtg;t:
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