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Myller, Angelicus Maria; Monath, Peter Konrad [Bearb.]
Peregrinus in Jerusalem: Fremdling zu Jerusalem, Oder Ausführliche Reiß-Beschreibungen, Worinnen P. Angelicus Maria Myller, Ordens der Diener Unser Lieben Frauen ... Seine fünff Haupt-Reisen, Die er in Europa, Asia und Africa Vor einigen Jahren gethan Und unter Gottes Schutz glücklich vollendet hat, richtig erzehlet. Nebst umständiger Beschreibung aller ... Länder ... und Städte, samt deren ... Regenten ... und Gebräuchen ... mit vielen und nöthigen Kupffern und etlichen Land-Charten erläutert ... — Wien und Nürnberg: bey Peter Conrad Monath, 1735 [VD18 14518953-ddd]

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https://doi.org/10.11588/diglit.53376#0341

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3 )0C ⏑ _ 299
(3 ’
Fuͤnfftes Capitel.

Abſeeglung aus Cyvern nach der Inſul Rhodus.
Fn 23. Tag May 1726. ware unſer Schiff abermal im Stand
AV&os) mit G.DOtres Geleit unter Seegel zu gehen, zu den Ende dann
SRLO) nach gegebenen Marche⸗Zeichen die gaͤntze Caravana ſich unge⸗
faumt vom Lande herein begeben, und nebſt andern Vorrath an Lebens:
Miktela auch groſſe Proviſian von Cyprianiſchen Wein mit ſich aufs
Schiffe gehracht; ſo/ daß faſt keiner, auch aus denen Muͤndeſten Matelots
und Boksknechten da geweſen, der nicht fuͤr ſeine Perſon ein Baril Ey⸗
per⸗Wein ſich beygeſchafft haͤtte, worvon das Baril von einem . Aimer
mit 40. höchftens so. Para vder Medin, deren einer zwey Kreußet macht
unteres Gelds, besahlt wurde; Vun iſt gewiß, daß Ddie Engelländer quf
dem Mittelländifchen Meer aus Mangel des Biers groſſe Liebhaber ſeynd
yon Candiotifchen und Eyprianiſchen Inſulaner Weinen ; die aber man
chen einen unglückfeeligen Garauß verurfachen. Gegen Abends s. Uhr
_ am ermeldten dato wurden nach gehobener Ancker die Seegel gefpannet,

Ind wir mitfammen von einem gelinden Land⸗Winde herfür gefrieben £
init deme wir uns aber nicht weit von Cypern in unferem Lauff entfernen
Funten; dann die Land⸗Winde nach Hydrographiſcher Obſervation nicht
über zwey Stund weit ins Meer hinaus ſich erſtrecken.

Wir kamen doch endlich durch angemerckten Winde den 20. Na⸗
auf Papho zu ; und weilen ſich auf dieſer Anhoͤhe Nord und Maeftrals
Lüffte verfpüren lieſſen als muſten wir hier mit hin und wieder⸗Bordeggiren
groffer Gedult unſere Schiffart uͤben; mithin wir das veſte Land Lypern
noch immer gar nahe im Angeſicht hatten, abfonderlich zwey Oerter auf
der letzten Anhöhe dieſer Inſul gegen dem Meerbuſen Satalia gelegen,
deren eines von Monſ. Serthelot in ſeiner Hydrographiſchen Charten
S, Ahilfone/ das andere aber Fontana Amorofa genannt wird; welche
Wey Rlaͤtze unter dieſem Namen ben Seographifchen Liebhabern in ihren
Mappen nit leicht/ oder gar nicht zu finden ſeynd. M

Der erſte Ort iſt alſo benamſet von dem Namen einer frommen
Sreele, die da ein Gottſeeliges Engliſches Leben ſolle gefuͤhrt hahen; wird
auch von denen See?Erfahrnen Capo de Pittoni und Phitoni ges
nannt. W 4
Der andere aber hat ſeinen Namen viel mehr von Poetiſchen laͤcher⸗
lichen Erdichtungen, woran es einſtens guf dieſer Inſul nicht ermangelt
hat / von denen aber gegenwaͤrtig 4 beffer iſt zu ſehweigen.

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