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Myller, Angelicus Maria; Monath, Peter Konrad [Oth.]
Peregrinus in Jerusalem: Fremdling zu Jerusalem, Oder Ausführliche Reiß-Beschreibungen, Worinnen P. Angelicus Maria Myller, Ordens der Diener Unser Lieben Frauen ... Seine fünff Haupt-Reisen, Die er in Europa, Asia und Africa Vor einigen Jahren gethan Und unter Gottes Schutz glücklich vollendet hat, richtig erzehlet. Nebst umständiger Beschreibung aller ... Länder ... und Städte, samt deren ... Regenten ... und Gebräuchen ... mit vielen und nöthigen Kupffern und etlichen Land-Charten erläutert ... — Wien und Nürnberg: bey Peter Conrad Monath, 1735 [VD18 14518953-ddd]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.53376#0577

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nach Alexandria in Egypten. 475



Den 20. November brachte ich in Scio mit Beſuchung hieſiger Geiſt⸗
lichkeit zu, bey welcher man viel auferbauliches in Seelen⸗Eyfer und guten
Exempein zu bewunderen hatte.

Sen. dito/ als an dem hohen Feſt Mariaͤ Opfferung gienge ich aber⸗
malen in die alihiẽſige Catheoral - Kirchen , allda meine ſchuldige Andacht zu
verrichten, und die Jungfraͤuliche Muitter ©@Offes mit dem Hymno;
Ave Maris Steita 1 Sey gegruͤſt du MeersSrern ! um eine glück
feelige Schiffahrt, bey ſo unangenehmer und gefährlicher Winters;Zeit,
nbruͤnſtig anzuflehen.







Vierdtes Capitel.
Abreis von Scio, nach der Inſul Rhodus.

2 En 22. dito nach dreytaͤgigen Stillſtand zu Scioc wurde alles
wiederum behende Seegel! fertig gemacht / und die Schiffahrt mit
AL guten Nord-Lügten, naͤch der Inſul Rhodus weſters fortgeſttzet.
Den 23. dito mit anbrechenden Tage befanden wir uns zwiſchen
zweyen Borgehürgen , deren eines zur Rechten aͤufſerſt der Inful Scio,
Faßo Blanco, zur Lincken aber voͤn Seiten Natolien, Caps Coldra ge⸗ Lavs
natnt wirdz die Winde aber von Noͤrden, verwechſelten fich mit denen Diance
von Niedergang, die uns unverhofft ſo gewaltig uͤberfallen / daß wir unſer Eal⸗
Borhaben/ zwiſchen denen zweyen Inſuln Samos und Nicgria durchzus
feeglen , auf einmal gaͤntzlich veraͤnderten, und uns immer lincker Hand
behm Lande hin halten muſten, mit deme uns endlich die ſtarcken Weſt⸗
Winde biß in den Golfo von Epheſo gebracht; fo , daß wir den nachfolgen⸗
den Tage, als

Den 24. November mit unſerem Schiffe vor Epheſo ſtunden.

Epheſo/ nunmehro Figena genannt, iſt von Smyrna uͤber Land 4f./ Toheſo Sr
von Seaͤla Nuova io. und von der Inſul Samos 7. welſche Meilen ent⸗ 9°a 96
fernet 3 Liegt am Meerim Land Yonien , davon viel Denckwürdiges von *-
Antiquitaͤten zu melden.

Anfaͤnglich ware dieſe Stadt in hoͤchſten Ruhm und Werth; von
Stephano Byſantino wurde ſie dazumal Epiphaneſtates genanat/ und hat⸗
fe unter andern Denckwuͤrdigkeiten eines von Denen 7. Welt⸗Wundernin
fich, nehmlich, den koſtharen und fuͤrtrefflichen Tempel Diand, an deme
Klein Aſien 200. Jahr lang mit groͤſten Unkoſten ſolle gebauet haben.

Die Laͤnge dieſes Tempels hataz sı ,Ddie Breite aber 220. Schritt ge—
4⏑6 —— anazu
Lerthzu bhe ——— —




habt; Bilder und Statuen waren darinn * unſchaͤtzbaren Z
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