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Myller, Angelicus Maria; Monath, Peter Konrad [Bearb.]
Peregrinus in Jerusalem: Fremdling zu Jerusalem, Oder Ausführliche Reiß-Beschreibungen, Worinnen P. Angelicus Maria Myller, Ordens der Diener Unser Lieben Frauen ... Seine fünff Haupt-Reisen, Die er in Europa, Asia und Africa Vor einigen Jahren gethan Und unter Gottes Schutz glücklich vollendet hat, richtig erzehlet. Nebst umständiger Beschreibung aller ... Länder ... und Städte, samt deren ... Regenten ... und Gebräuchen ... mit vielen und nöthigen Kupffern und etlichen Land-Charten erläutert ... — Wien und Nürnberg: bey Peter Conrad Monath, 1735 [VD18 14518953-ddd]

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.53376#0061

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in Candien. 31

Breite der Einfahrt in ernennten Port iſt nur ſo weit, als die Groͤſſe ei⸗
nes Schiffs/ hineinzukommen, erfordert; ſo daß unmoͤglich zwey Schiff
neben einander und zugleich (wie es in allen anderen Meer⸗Haͤfen practi⸗
cirlich) hinein fahren koͤnnen. Die andere groſſe Beſchwernuß ware die⸗
weilen wir on Rord⸗Nord⸗Weſt mit aͤuſſerſten Gewalt und Ungeſtuͤm⸗
migkeit angetrieben wurden; die enge Einfahrt aber dieſes Meer⸗Hafens
in feiner Linie nicht gegen uns ſondern gegen Greco Tramontana , das
iſt? gegen Nord⸗Nord⸗Oſt ſchauete. Woꝛuͤber ich es nun einem verſtaͤn⸗
digen Hydrographo uͤberlaſſe, daß er in Erwaͤgung zweyer ſo gefaͤhrli⸗
chen Umſtaͤnden mit ſeinem Zirckel die Lombination niache und wohl
erachte , wie halshruͤchig bey ſothanen Wind uns die ſo beſchaffene enge
Einſahrt in den Meer⸗Hafen zu Candia vorgeſtellt worden: ich glaube
gaͤntzlich, er wurde uns gegenwaͤrtig in weiterer Fortſetzung unſeres Lauffs
uͤberlaut zugeſchrien haben: In Portu Naufragium !
Zuruck, zuruck, hindan nur weit!

Sch iffbruch ſonſt euch im Port bereit.

Aus angeregten zweyen Urſachen alfo entſchloſſe ſich unſer Schiff—
Capitaine mit ſeinem Schiff, bey welſche Meil annoch von Candia ent⸗
legen, Volta zu machen und ſich ſo viel, als moͤglich durch bordegei
ren auf die von Candia gegenuͤber/liegende Inſel Stantia zu wenden,
um allda Grgcal· Winde zu erwartey und ſodann mit deren Huͤlff in
dem engen Meer⸗Hafen zu Candia ſicherer einlauffen zu koͤnnen; dann
er wuſtẽ gar wohl daß wir zu dato gon unſer geraden Linie und Straffen
zu einer ſo engen Einfahrt durck 5, Wind⸗Struͤche entfernet lagen Kaum
aber daß wir ermelte Inſel Stantia, (ſo von Candia bey 15 welſche
Neil weit entlegen) errechet, und anckeren wolten; da zügen ſich die
Winde von Weſt gegen Oſten hinuͤber, und zeigte ſich ſoͤgleich Greco
Tramontana, den die Teutſche und Hollaͤnder Nord⸗Nord Oſt die La⸗
teiner aber Aquilo und Boreas nennen Wir bedienten uns Derohalben
eines ſo erwuͤnſchten Winds, und beſchloſſ⸗
ſer Reiß gegen Candia eilends fortzuſetzen z welche nit Hoͤttlichern Bey⸗
{tand ſo gluͤcklich voy ſtatten gangen daß wir gegen ı ı. Nhr Mittags allz
da froͤlich angelanget. Nach ausgetworffener Ancker verfuͤgte ich mich in
die Stadt, dem Frantzoͤſiſchen Herrn Conful allda Monf. de Ia Baume:
meine ſchuldige Aufwartung zu machen. zeigte ihme meine Palleports,,
und wurde mit groffer Hoͤflchkeſt empfangen. Mein Einkehrung aber
nahme ich unter Seiſtlichem Tach in dem Hoſpitio deren wey hier zu





Geiſtlichen Dienſten der Sranksfijchen Nation befindlichen Eapuci.
neren, die mir alle Geiſtliche Lieb und Freundlichkeit gar aufrichtig ergci.
get haben. ; . | Den







































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