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Myller, Angelicus Maria; Monath, Peter Konrad [Bearb.]
Peregrinus in Jerusalem: Fremdling zu Jerusalem, Oder Ausführliche Reiß-Beschreibungen, Worinnen P. Angelicus Maria Myller, Ordens der Diener Unser Lieben Frauen ... Seine fünff Haupt-Reisen, Die er in Europa, Asia und Africa Vor einigen Jahren gethan Und unter Gottes Schutz glücklich vollendet hat, richtig erzehlet. Nebst umständiger Beschreibung aller ... Länder ... und Städte, samt deren ... Regenten ... und Gebräuchen ... mit vielen und nöthigen Kupffern und etlichen Land-Charten erläutert ... — Wien und Nürnberg: bey Peter Conrad Monath, 1735 [VD18 14518953-ddd]

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.53376#0067

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in Candien. 37
darinn mit allen heiligen Sacramenten geſtaͤrcket, in Deu goͤttlichen Wil⸗
en gantz ergehen; ruhig uyd glückfeelig im OErrn entfchlaffen 5 allwo
Er nach geroshnlichen geiſtlichen Ordens⸗ Gebrauch in der Kirche der
Kohl- Chrwürdigen Y. P. Dominicaner (m Diren Convent er die Zeit
eines Auffenthalts zu Candia die Wohnung mit aller geiſtlichen Lieb und

ffiſtenz genoffen) hegraben worden Das Grab ſeines treuen Marſani⸗
ſchen Dieners hat ©Dr ſo dann mit vielen Wunder- Zeichen erleuchtet.
Sobdiel vbangeregter P. Placidus Bonfriziert, Nun weilen zu meiner
Zeit in Candia Fein anderer Ordens⸗Geiſtlicher mehr zu ſehen ware, als
aur die ſwey P. P. Capuzner , fo eintzig und allein (wie oben gemelz
det worden) hier zu geiſtlicher Dedienung der Frantzoͤſiſchen Nation ein
Hoͤfpitium haben , von ſo alter Begebenheit aber unſeres gottſeeligen P.
Antonıi de Viterbo kein Nachricht weder durch Tradition, weder durch
Schrifften hatten; Als kunte ich gar kein Veſtigium und Anzeigen da
gewahl nehinen, das jenige zu finden, zu fehen, und zu verehren, was
mein Hertz in dieſer Inſel und Hau t⸗Stadt Candia vor allen anderen
gewunfchen und geſucht hat; nemlich, Das Grab meines frommen Mit⸗
Druderg und gottſeeligen P. Antonii de Viterbo,

Den Schluß nunmehro von der Inſel Candia zu machen, iſt in ſel⸗
biger abſonderlich zu ſchaͤtzen und zu loben das fruchtbaͤre Erdreich, welches
ESetreid, Del, Zucker, unterſchiedliche Fruͤchte, und die allerdelicateſte
Huͤſcat⸗Wein herporbringet; ich lieſſe mir um von der Guͤte des Lands,
bey ſo favorabler Conjoncture nebſt anderen meinen Reiß⸗Gefaͤhrten pro⸗
fitiren zu Fönnen , mein heyhahendes Keller⸗Futter mit dergleichen auserle⸗
ſenen weiſſen Muſcat⸗Wein ( da eben kein anderer zu bekommen ware) voll
anfillen, und bezaͤhlte hernach in der Frantzoͤſiſchen Auberge fuͤr eine von



zwey Binten groſfe Flaſchen Muſcat nicht mehr in Tuͤrckiſcher Monet,
alg 7, Para oder Medini, daß iſt/ ‚4: Kreuker unſeres Selts z etwelche
Flaſchen vondieſer koͤſtlichen Wahr conſervirte ich bis in das anderte Jahr
auf meinen Neißen, und habe damit nachgehends ſo wohl in Conſtantinopel
alg Groß Cairo fehr angenehme Preſents gemacht. Hier kan ich mir
Stillſchweigen auch nicht umgehen das beruͤhmte Candiotiſche Kraut , wel⸗
ches von den Lateinern Fucus genennt wird, und nicht alein die Tuͤcher
zu färben , ſondern auch zu viel anderen Sachen vortrefflich dienet. So
Dduaber, geneigter Leſer! ſchluͤßlich von dieſer Inſel Candia die vornehm—
ſie Staͤdte und Meer⸗Haͤfen zu 6 haſt du folgende wohl zu
mercken: Erſtlich Canea/ alda zu meiner Zeit der Weltberuͤhmte Tuͤrcki—
ſche See-Held, und vox wenig Yahren Capitaine Baſſa zu Confkantino-
pel, Jaͤnuin Eoſeia mit Nahmen als Gouverneur commandirte; da auch

* die








































 
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