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Myller, Angelicus Maria; Monath, Peter Konrad [Bearb.]
Peregrinus in Jerusalem: Fremdling zu Jerusalem, Oder Ausführliche Reiß-Beschreibungen, Worinnen P. Angelicus Maria Myller, Ordens der Diener Unser Lieben Frauen ... Seine fünff Haupt-Reisen, Die er in Europa, Asia und Africa Vor einigen Jahren gethan Und unter Gottes Schutz glücklich vollendet hat, richtig erzehlet. Nebst umständiger Beschreibung aller ... Länder ... und Städte, samt deren ... Regenten ... und Gebräuchen ... mit vielen und nöthigen Kupffern und etlichen Land-Charten erläutert ... — Wien und Nürnberg: bey Peter Conrad Monath, 1735 [VD18 14518953-ddd]

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.53376#0127

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und von dar wiederum zuruck. 97





Frucht efwas gutwillig verehren; der Gaͤrtner aber ſpoͤttlend ſagte zu den
heiligen Mann, er ſehe nicht recht, was dieſes wäre, dann es waͤren da
Feine Melonen, ſondern nur von Natur alſo gefaͤrbte Steine; worauf der
heilige Prophet zum Gaͤrtner ferach: Weilen du fagſt dieſe Melonen
eynd Zteine, lo ſollen ſie auch Srein verbleiben. Und ſehet Wun⸗

Alle Mel kleine und groſſe wurden augenblick⸗
verwandelt/ von denen noch heunt zu Tage nach Genuͤgen

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EN
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SR


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onen im gantzen Garten/
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zu ſehen; Ich hab einen dergleichen Stein gehabt, und bey del Mitle er-
oͤffnet, darinn man klar geſehen die Beſchaffenheit der Melonen ſamt ih⸗
ren angeſetzten Koͤrnern.
Von dem Brunnen Elias gegen Niedergang 5. welſche Meile weit
ſiehet man bey goo. kleine Hoͤlen und Einſidlerehen in Steine und Sel
ſen eingehauen mit ihren Fenſterlein; Man ſagt, daß deren mehr als
1c00. in dieſem Gebuͤrge herum zu finden; und wurde mir auch da glaub⸗
wuͤrdig erzehlet, daß zu alten Zeiten auf diefem Bergichten Diftriek bey
40, Cloͤſter geſtanden, worvon die Grundveſte und alte Gebaͤude deroſel⸗
ben den Glaͤuben bekraͤfftigen.
on dem Eöbl. Carmeliter-Ciofter hinunter uͤher den Berg einen gu⸗ Srotades
ten Buͤchſen· Schuß weit wurde uns gezeigt die wahrhaffte heilige Orota, —
worinn der heilige Prophet Elias gelebt hat; Ich habe die Zeit meines -
Ehens Feine gröffere Hoͤle zur menſchlichen ZWohnung gefehen , als eben

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dieſe; ſie erſtrecket ſich unter einer haͤrten Felfen hinem 20, Schritt nach

m

der Laͤnge, 15. in der Breite, und noch ſo viel in der Hoͤhe. Dieſen heili—

gen Ort haben die Arabiſche Santoni und Deruis unferen Geiftlichen abe 2
enommen, und ju einer Mahometanifchen Moſchea gemacht, die ſie auf —

Arabifch Kader nennen, das iſt grün und blühend z wir muften aber DA yno Ca

gang Jüll und unwiffend mit groſſer Behutſamkeit die Thuͤr ersffnen, und Koler.

in dieſe heilige Grota hinein gehenz dann ob zwar die Arabiſche Einſidler

und Dernis auch uns Chriften wiffentlich hinein laſſen, ſo geſchiehet doch

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&Q 8—

dieſes nicht ohne groſſe Seld- Sorderung, Jaloulie, und argwoͤhniſchen
Eyferſucht; Ich meines Theils habe in ſelbiger um und um nichts anders

obſerdixt, als zwey Tuͤrckiſche auf der Erden aufgebreitete Teppich und
eine mit Oel zrennende Lampe zu Ehren des Mahomets, — An dieem
Ort ſolle vor Zeiten eine von der heiligen Helena ChSnzerbaute 46
ſtanden feyn3 auch alda Elias die Vorbedeutung und Vorſtellung der
jveligften Mutter GOttes in einem kleinen von dem Meer aufſteigenden
Woelen geſehen haben. A will ferners durch Tradition behoten
daß Diefes Ort vielmahl von ZEſu urd Maria in ihren Lebzeiten perſoͤhn⸗

lich beſuchet worden, die daher von Nazareth kamen.
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