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Myller, Angelicus Maria; Monath, Peter Konrad [Oth.]
Peregrinus in Jerusalem: Fremdling zu Jerusalem, Oder Ausführliche Reiß-Beschreibungen, Worinnen P. Angelicus Maria Myller, Ordens der Diener Unser Lieben Frauen ... Seine fünff Haupt-Reisen, Die er in Europa, Asia und Africa Vor einigen Jahren gethan Und unter Gottes Schutz glücklich vollendet hat, richtig erzehlet. Nebst umständiger Beschreibung aller ... Länder ... und Städte, samt deren ... Regenten ... und Gebräuchen ... mit vielen und nöthigen Kupffern und etlichen Land-Charten erläutert ... — Wien und Nürnberg: bey Peter Conrad Monath, 1735 [VD18 14518953-ddd]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.53376#0212

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Grab Za⸗
chariaͤ.

Grab Iſaiaͤ

heiligen
Jacobs.

In Matth.

Thal Ge⸗
hennom.







* Von den Grab Abſolons 2* hin gegen Mittag ſahen wir das
rab Zachariaͤ, der von denen Juden zwiſchen dem Tempel und Altar iſt
umgebracht worden. Dieſes Grab hat eine viereckichte Geſtalt, in dem
Felſen des Oelbergs eingehauen. ;

Unweit von dem Schwemm⸗Teich, oder ſogenannten Brunnen Si⸗
lee (von deme folgends melden werde) wurde uns ein weiſſer Maulheer⸗
Baum gezeigt welcher mit einem kleinen bey 10. Schuh hehen Maͤuer⸗
lein vmſchraͤncket; unter diefem Baum (wie alle Geſchicht⸗Schreiber von
dem heihgen Land einhelig meldem ſolle der Prophet Iſaigs begraben lie⸗
gen, welcher Lon dem Koͤnig Manaſſe getoͤdtet worden dieweil cr wider
fein und der Fuͤrſten von Sodoma laſterhafftes Leben ſehr ſcharff gepredi—
get hat. Man ſagt: daß dieſer heilige Prophet, da * Manaſſes durch
die Henckers⸗Knecht auffuchen laffen , ſich an dieſem Ort in einem hohlen
Ceder⸗Baum verborgen habe, mit welchem der unbarmhertzige König den
Propheten zugleich mitten von einander zu ſaͤgen befohlen. Hier erlan⸗
get man ſieben Jahr Ablaß.

Bon denen uͤbrigen Oertern im Thal Joſaphat.

Muf einer Anhoͤhe des Thal Yofaphats , unweit von dem Srab Zas
2 chariaͤ, kamen wir zu einer Groten, die von Natur die Geſtalt ei⸗




ND nes kleinen Kirchleins vorſtellet; an dieſen Ort ſolle ſich Jacobus
der Gexechte begeben haben, zur Zeit, da CHriſtus gelitten hat. Von
dieſem Apoͤſtel ſchreibet der heilige Hieronymus / daß er von der Zeit, da er
den Kelch des HErrn im letzten Abendmahl getruncken, veſt bey ſich beſchloſ⸗
ſen habe, nicht ehender zu eſſen, his daß Ehriſtus von Todten waͤre gufer⸗
ſtanden , woruͤber ihme fodann Ehriſtus naͤch ſeiner Auferſtehung ſolle er⸗
ſchienen ſeyn und gefagt haben: Mein Bruder! iß dein Srod, dann
des Menſchen Sohn iſt ſchon auferſtanden von den Todten.
An dieſem Ort iſt 7. Jahr Ablaß zu erlangen.

Bon ermeldter Grota kamen wir an den Ort, wo ſich das Thal Jo—
ſaphat erweiteret, und wird das Thal Gehennom genannt 5 vor Zeiten
wuͤlde es auch Thophet geheiſſen von dem Juͤdiſchen Goͤtzenbild/ ſo da
verehret wurde ; wir leſen auch in heiliger Schrifft, daß, da die Prieſter
an diefem Srt dem Abgott Moͤloch die Kinder geopfferet , ſie mit Trum—
mel«und Paucken - Schlag waͤhrendem Opffer verhindert haben, daß die
Eltern das jämmerliche Geſchreh ihrer Kinder nicht hoͤren Funten. MNan
ſchreibet von dieſem Goͤtzen Bild Moloch, daß es die Geſtalt eines Men⸗
fchen gehabt habe, deſſen Leib aus Metall inwendig ganß hohl geweſen;
da nun Ddie Goͤtzen Diener demfelben die Kinder zum Opffer brachten leg⸗
fen fie ihme diefelbige in ſeine Arme ſodann machten ſie in der Hoͤ 5*

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