2. Buch. 17. Cap. Abreiß von Conſtantinopel
edlefte Melonen biß 3. Schuh lang wachſen; Alle Waͤlder und Felder
ſeynd vele Wildpraͤt, Phaſianen und Rebhuͤner; ſo daß fich der Koͤnig
ch auf der Jaͤgd zu erkus
t in Gewohnheit, ſich in derglei⸗
ein mit Tantzen, Singen ünd
ſtigen pflegt ; Auch das gemeine Volck ha
chen ſchattichtigen Waldungen beym *
Springen froͤhlich ʒu machen.
Die Koͤnigliche Reſidentz in dem Colchiſchen Land iſt ein ſe
weitſchichtiges Gebaͤu aber auffer aller Drdnun
nier zu hauen, indem keine Gleichheit in Zimmer
(deren eines hoch, das andere nieder, eines breit,
ret wird; wie dann auch die Koͤnigliche Marſtaͤlle
dero beyden Enden, unordentlich gebauet ſeynd.
Die Lufft dieſes Lands iſt friſch und geſund, wird auch wenig da
gehoͤrt von Peſt und hitzigen Kranckheiten 5 mithin viel Leute biß über
hundert Jahr ihr Lehen erhalten ; Aus Urſach einer ſo temperirten Lufft
gieht eg auch hier viel weiſſe Falcken, die von hier aus in andere umliegens
de Laͤnder kommen.
Was dem Koͤnigreich Colcho alleinig mangelt, iſt das bare Geld;
aus deſſen Abgang allda die Handelſchafft meiſtens Tauſchweiß geſchicht;
der alſo hier mit Barſchafft an Geld verfehen, dieſer hat den groͤſten Voͤr—
theil in dieſem Koͤnigreich ſich zu bereicheri.
Von der Neotiſchen, ober dem Koͤnigreich Colcho liegenden Mo—
raſt⸗See kleine Anregung zu machen; hat felbige von Sud gegen Nor⸗
den bex _ so. Teutſche Meilen in ſeiner Laͤnge, in der Breite aber von Oſt
gegen Weſten hey 30.5 Yn dieſes Meotiſche Waſſer ergieſſet ſich derhe—
waltige Fluß Tanais, welcher gus vier Seen / beh 25. Teutfcher Mei⸗
len weit von der Stadt Moſcau, Sud-Oſtwaͤrts fluͤſſend, ſeinen Ur—
ſprung hat. 4
Von der Colchifchen Landſchafft fernershin gegen Oſten gehet die
Straſſen zu Waſſer und Land auf Cudos; von hier anf St. Sophia,
oder Solig; _ von hier auf Salvatopoli; von hier auf Phafis, allda ſich
ein Fluß dieſes Namens ins Meer ſuͤrtzet; von Waſis auf Sebaftopoli;
von hier auf Trapeſont; Alle dieſe Oerter ſeynd Staͤdte und Meerhaͤfen
am ſchwartzen Meer, allwo hin und wieder zu Waſſer und Land Handel
und Wandel wohl eingerichtet iſt. B M
Die Stadt Trapefont, vor Zeiten Trapefus, auf Zürckifch Zaras
ſſan, iſt zu dato die Haupt⸗Stadt des Trapeſontiniſchen Reichs; wel⸗
eg , ſeitdeme das Coͤnſtaͤntinopolitaniſche in Abgaug geromMeN die
Griechiſche Nation hier Orts empor gebraͤcht hat; Dieſe Stadt liegt *
; wei
hr groſſes
g der Europaͤiſchen Ma⸗
n, Thuͤren, und Fenſtern
das andere eng) obſervi⸗
hart an der Reſidentzzu
—
bo