zu Cairo des Groß⸗Baſſa. 4
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Monath lang eingehänDdiget , die ihnen in dieſer Zeit all erdenckliche leib—
liche Plag anthun ſo, daß ſie ſich endlich entſchluͤſſen mit einer eiſernen
Ketten um den Hals , In der Stadt Cairo ſo lang von Hauß zu Hauß
zu bettlen, biß ſie ſo viel zuſammen bringen , womit ſie ihre Glaubiger
befriedigen koͤnnen. **
Von denen obangeregten 24. Sangiachen Bey die mit dem Sroßs
Baſſa von Cairo gantz Eghyten regieren, iſt annoch zu wiffen , daß dieſe
meiftens Renegaten feynD , deren jehwederer eine ſolche Stelle zu ertauͤ—
gen 100000 Piaſtre bezahlen muß. Weilen nun dieſe, Herrn vom Koͤnig⸗
reich ſeynd / alſo hat mancher in ſeinem Land 16000. Arabier zu feinen
Dienſten, womit dieſe Sangiachi beſtaͤndig concertiren den Groß⸗Baſſa
in der Balance und Gleichheit zu erhalten fich auch manchesmal bemuͤ—
hen, mit Vortheil der Arabiex, ihn gar qus dem Sattel zu heben, wie es
erſt das vorige Jahr, mit einem beyderſeitigen blutigen Bad, um Cairo
herum unternommen worden ; dahero die Maxime von der Pforten iſt,
dieſe Sangiachi immer von einem Ort zum andern zu veraͤnderen, oder
zum mindeſten die verdaͤchtige nicht nabebeyſammen zulaſſen. Einer von dieſen
Sangiachen reſidirt gemeiniglich zu Alt⸗Cairo, dieſen Ort zu verwachen;
der andere auf dem Weeg bey Moſarca; und der dritte zu Bulacha , zu
— daß an dieſen Orten kein Arabiſcher unverhoffter Einfall ge—
chehe.
* Vant Egypten hat 12000. Janitſcharen, worvon 7060, in Cairo
liegen , ohne zu rechnen 35000. Soldaten, ſo das Koͤnigreich unterhaͤlt.
So offt die Janitſcharen Trouppen⸗weiß marſchiren, iſt unter ihnen einer
allzeitin dem zehenden Glied eingetheilet , der ein groſſes Geſchirr voll
Waſſer trägt , davon er allen, die verlangen, unter waͤhrenden Marche
zu trincken mittheilet, ſo bey dieſen Leuten fuͤr eine Ehren⸗Stelle gehalten
wad. Sie werden regiert von ihrem Aga, der bey ihnen ſo viel als ein
General iſt. Die andere ſubalterne Offieiers nach dem Chehaya, ſeynd
alle auf Tuͤrckiſchen Fuß eingerichtet, wie ich ſchon an einem audern Ort
gemeldet habe.
Kein Mohr , oder anderer Auslaͤnder kan in Egyyten einen Janit⸗
ſcharen abgeben, ohne abſonderliche Gunſt und Recommendaͤtion;
nichts deſtoreniger iſt die Cayptiſche Macht fo:groß , daß fich Egypten
ohne Beyhuͤlff anderer ſelbſt defendiren kan; dieſe Macht beſtehet in denen,
naͤchſt auf denen Feldern zu Cairo campirenden Arabiern, deren in einet
Stund viel tauſend zu Dienſten der Sangiachen , oder des Groß⸗Baͤſſa
zu Pferd ſitzen; dabey aber mehrmalen nicht allerdings zu trauen , weilen
wir ſchon viel betruͤbte Eyempelwifſen, daß die Arabier bey ſolcher apers
5852 ture,
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Monath lang eingehänDdiget , die ihnen in dieſer Zeit all erdenckliche leib—
liche Plag anthun ſo, daß ſie ſich endlich entſchluͤſſen mit einer eiſernen
Ketten um den Hals , In der Stadt Cairo ſo lang von Hauß zu Hauß
zu bettlen, biß ſie ſo viel zuſammen bringen , womit ſie ihre Glaubiger
befriedigen koͤnnen. **
Von denen obangeregten 24. Sangiachen Bey die mit dem Sroßs
Baſſa von Cairo gantz Eghyten regieren, iſt annoch zu wiffen , daß dieſe
meiftens Renegaten feynD , deren jehwederer eine ſolche Stelle zu ertauͤ—
gen 100000 Piaſtre bezahlen muß. Weilen nun dieſe, Herrn vom Koͤnig⸗
reich ſeynd / alſo hat mancher in ſeinem Land 16000. Arabier zu feinen
Dienſten, womit dieſe Sangiachi beſtaͤndig concertiren den Groß⸗Baſſa
in der Balance und Gleichheit zu erhalten fich auch manchesmal bemuͤ—
hen, mit Vortheil der Arabiex, ihn gar qus dem Sattel zu heben, wie es
erſt das vorige Jahr, mit einem beyderſeitigen blutigen Bad, um Cairo
herum unternommen worden ; dahero die Maxime von der Pforten iſt,
dieſe Sangiachi immer von einem Ort zum andern zu veraͤnderen, oder
zum mindeſten die verdaͤchtige nicht nabebeyſammen zulaſſen. Einer von dieſen
Sangiachen reſidirt gemeiniglich zu Alt⸗Cairo, dieſen Ort zu verwachen;
der andere auf dem Weeg bey Moſarca; und der dritte zu Bulacha , zu
— daß an dieſen Orten kein Arabiſcher unverhoffter Einfall ge—
chehe.
* Vant Egypten hat 12000. Janitſcharen, worvon 7060, in Cairo
liegen , ohne zu rechnen 35000. Soldaten, ſo das Koͤnigreich unterhaͤlt.
So offt die Janitſcharen Trouppen⸗weiß marſchiren, iſt unter ihnen einer
allzeitin dem zehenden Glied eingetheilet , der ein groſſes Geſchirr voll
Waſſer trägt , davon er allen, die verlangen, unter waͤhrenden Marche
zu trincken mittheilet, ſo bey dieſen Leuten fuͤr eine Ehren⸗Stelle gehalten
wad. Sie werden regiert von ihrem Aga, der bey ihnen ſo viel als ein
General iſt. Die andere ſubalterne Offieiers nach dem Chehaya, ſeynd
alle auf Tuͤrckiſchen Fuß eingerichtet, wie ich ſchon an einem audern Ort
gemeldet habe.
Kein Mohr , oder anderer Auslaͤnder kan in Egyyten einen Janit⸗
ſcharen abgeben, ohne abſonderliche Gunſt und Recommendaͤtion;
nichts deſtoreniger iſt die Cayptiſche Macht fo:groß , daß fich Egypten
ohne Beyhuͤlff anderer ſelbſt defendiren kan; dieſe Macht beſtehet in denen,
naͤchſt auf denen Feldern zu Cairo campirenden Arabiern, deren in einet
Stund viel tauſend zu Dienſten der Sangiachen , oder des Groß⸗Baͤſſa
zu Pferd ſitzen; dabey aber mehrmalen nicht allerdings zu trauen , weilen
wir ſchon viel betruͤbte Eyempelwifſen, daß die Arabier bey ſolcher apers
5852 ture,