über Land nach Antiochia.
nennen, bey 3, teutſche Meilweegs von dem Mittellaͤnd ſchen Meer ents
fernet, an Ddem Ufer des Juſſes Orontis, theils in der Ebene/ theils auf
Bergen ſituwt und lieghafft ſeye. /
Sirrabo und Joſẽphus melden von ihr, daß ſie einffens die Haupt⸗
Stadt in gank Syrien, ja, ſo gar in dem gantzen Roͤmiſchen Reich die fuͤr⸗
nehmite, und nach Rom die andere geweſen,
Silvius Nicanor ſolle ſie anfaͤnglich erbauet, vnd nach ſeinem Vat⸗
ter Antiocho, Antiochia betitult haben. Aus allen alten Grund-Ve⸗
fien derofelben iſt abzunehmen, daß ſie ringsum mit uͤberaus ſtarcken Mau⸗
ern , und mit mehr als 409. Thuͤrmen umgeben geweſen; welche alle
famt denen Haͤuſern aus gebrannten Ziegeln und ſchoͤnſten Quadre⸗Stuͤ⸗
cken mit Kuppeln erbauet , die ſchoͤnſte Figur von ſich gegeben.
Mitten in der Stadt ſeynd zwey hoͤhe Berge; auf einem deroſelben
ſtehet das Caſtell, ſo die gantze Stadt heſchuͤtzet; auf dem andern ware
die Haupt⸗Kirche dem Heil. Apoſtel Petro geheiliget, nunmehro aber
faſt Jaͤntzlich zerſtoͤhret. An dieſem Ort ſolle nach Erzehlung der
Griechen die Laͤntze ſeyn gefunden worden, womit der Heilige Lon⸗
—7* die Seiten unferes gecreutzigten Heylands IEſu Chriſti eroͤffnet
hat.
Auch die innere Gebaͤude der Stadt an Haͤuſern und Kirchen ſeynd
fenen Obſt⸗Garten von Feigen, Mandeln uyd Oliven, ꝛc. koͤnne verglichen
werden; weilen da dieſe Baͤume aus dem alten zuſammen gefallenen Ge⸗
maͤuer gleich einem Wald hervor wachſen.
Der Umkreiß dieſer Stadt ſolle vor Zeiten bey gooo. Schritt aus⸗
getragen haben, und iſt ihre Gegend ſehr luſtig und angenehm; alſo daß
man derentwegen dieſes gantze Land einsmals Coslefyrien benamſet, welches
ſo viel ſagen wolte, als: Himmliſches Syrien; zumalen daſſelbe allen
andern ſchoͤnen und fruchtoͤaren Laͤndern jederzeit vorgezogen, auch eben
darum zu Zeiten Kgyſers Juſtiniani, Theopolis, das iſt eine Stadt GOt-
tes / oder Goͤttliche Stadt genannt worden.
Sie hat zu dato noch Uberfluß nicht allein an verſchiedenen auserle⸗
ſenen Fruͤchten, ſondern auch von allerley ſchwartzen und rothen Wildpret,
welches da, weil die Tuͤrcken nichts ſchieſſen, m der Menge zu finden.
Nahe bey der Stadt iſt ein groſſer Fiſch-Teich/ darinn unbeſchreiblich
viel Yale gefangen, und nachgehends in Faͤſſern eingefchlagen , Cent⸗
* weiß uͤber Meer an verſchiedene Oerter der Chriſtenheit verfuͤhret
werden.
Ammmz San
E N A
————
— “ —
— — — —— —