nacher Schebet Semman. 773
bauen kaſſen, alſo, daß ſie juſt in der Mitte deſſelben zu jedermaͤnniglicher
Verwunderung und Verehrung viel lange Jahr empor geſtanden; nies
mal aber hat fie ( wie Euagrius meldet) von denen Bau⸗Leuthen von oben Lib. X-
mit einem Gewoͤlbe koͤnnen geſchloſſen werden. 0 p
Das GOttes⸗Hauß / ſo inwendig mit ſchoͤnſten Maͤhlereyen, kuͤnſt⸗
lichen Geſimſern unD vielen marmorheinernen groſſen Saulen ausgeziert
7* in der Laͤnge 122, in der Breite aber bey 46. Schritte gezeh⸗
let haben.
rloen Jahren iſt zu ermeldter groſſen Kirchen auch em herrlich Heil. Mon⸗
Eloſter erbauet und geſtifftet worden, worinn die Moͤnche als Nachfolger Ahe in Syrs
des Heil Siemeonis viel lange Jahr ein heiliges Leben gefuͤhrt, und aͤuf rien Stylis
denen Saulen zu wohnen gepflegi haben, davon ſie C wiebey Evagrio am ( undeols
obigen Ort, und bey Surſo Tom. ı. de Vita Sandtorum, zu lefen‘) auch
Sthlitaͤ oder Columnellaͤ benamſet worden. IA
Dergleichen wunderſame Moͤnche werden in denen Legenden und Kir⸗
chen⸗Geſchichten abſonderlich und benanntlich geruͤhmet: Daniel, der eins⸗ Vine. Spec:
mals auf ſeiner Saulen zu Winterszeit vom Schnee alſo bedeckt ware, Hikt. Lar.
gleich als waͤre er zu einem Eyß Zayffen verwandelt worden. Sodaͤnn A Sl
Alipius, Bifchoff zu Adrianopek, der 70, Yahr larng aufeiner Saulen und Lippomze
einem kleinen Taͤfelein, worauf er ſich aber weder niederſetzen noch legen nus & Sıra
kunte geleht, und allzeit mit ſeinen Bruͤdern die Pſalmen gefungen hat. rius Tome
Zu geſchweigen jeko vieler andern / die bey Schebet Semman ‚in der Gegend 6 4e Vi&
Antiochia/ ein ſo derwunderliches , heiliges Leben gefuͤhrt haben. —44 4 —
Als ich endlich auf dieſem Berge meinem Verlaͤngen bereits ein voll⸗
kommenes Genuͤgen geleiſtet, durch genaue Beſichtigung aller da befindli⸗
chen Heil. Denckwuͤrdigkeiten hegunnte ich allgemach von dar mit meinem
Mackaro, hoͤchſt⸗ getroͤft den Abzugzu nehmen, und unſerer Caravana biß
in das außgeſteckte heuntige Nacht⸗Lager tapffer nachzufolgen.
Wir hatten gher den Berg hinunter eben keinen beffeken Weeg ,‚ als
w ir aufwerts gehabt haben; wir muſten alſo ohne alle Pfade uͤber das zuſam⸗
mengefalene Gemaͤuerwercke, Saulen, Quadre⸗Steine, Hecken und
Doͤrner hinſpringen und hupffen wie die Geiſſe, mit dieſem eintzigen Vor⸗
theil, daß abwerts die Bewegung und Muͤhe nicht ſo empfindlich und hart
geweſen / gleich wie es hinaufwerts gefchehen, O
In waͤhrenden dieſem Ruck-Weeße uͤber dem Berg hinunter hab
ich erſt meine Wunder geſehen in alt-zerfallenen herrlichen Gebaͤuden,
die da noch gantz herum mit Erſtaunung ohne Zahlanzuſehen. Ich muß
es rund heraus ſagen und bekennen, daß ich weder zu Rom auffer denen
Stadt⸗MNauren, weder zu Trojg in Aſien, noch an einem andern Ort der
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